FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am sich am Mittwoch nur wenig bewegt. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0750 US-Dollar und damit geringfügig weniger als am Morgen. Unter Abwertungsdruck stand dagegen weiter die chinesische Währung Yuan, nachdem neue Wirtschaftsdaten aus dem Land abermals enttäuscht hatten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Dienstag auf 1,0746 (Montag: 1,0898) Dollar festgesetzt.

Die größte Überraschung für den Devisenmarkt hielt zur Wochenmitte die chinesische Notenbank bereit. Sie setzte den Mittelkurs des Yuan, um den die Währung im Tagesverlauf nur begrenzt schwanken darf, überraschend tief fest. Daraufhin fiel der Yuan zum Dollar auf den tiefsten Stand seit März 2011. Der in der Sonderverwaltungszone Hongkong gehandelte Yuan, der auch "Offshore-Renminbi" genannt wird und weniger stark reguliert ist, wertete etwa doppelt so stark ab wie der auf dem chinesischen Festland gehandelte Yuan. Der Offshore-Yuan fiel auf den tiefsten Stand seit September 2010.

Auslöser für die anhaltende Yuan-Schwäche waren abermals schwache Daten aus der chinesischen Wirtschaft. Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins "Caixin" fiel im Dezember auf 50,2 Punkte und rangiert damit nur knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Nach dem Willen der Regierung soll der Servicesektor zunehmend zum Wachstumstreiber werden und die bislang dominierende Industrie entlasten. Die Daten legen nahe, dass es bis dahin noch ein langer Weg sein dürfte.

Deutliche Gewinne verbuchte dagegen der japanische Yen, der zu vielen Währungen deutlich aufwertete. Experten erklärten dies mit einer hohen Risikoscheu unter den Anlegern. Als Gründe wurden neben Sorgen wegen der China-Schwäche die Spannungen zwischen Saudi-Arabien und Iran sowie der von Nordkorea gemeldete erfolgreiche Test einer Wasserstoffbombe genannt. Die japanische Währung gilt trotz der extrem lockeren Geldpolitik der Bank of Japan bei vielen Investoren als "sicherer Anlagehafen"./bgf/jkr