ROUNDUP: Bund und Länder beschließen schärfere Corona-Vorgaben

BERLIN - Zum Brechen der vierten Corona-Welle in Deutschland haben sich Bund und Länder auf bundesweit deutlich schärfere Vorgaben und Einschränkungen geeinigt. Diese reichen von erheblichen Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte und Nicht-Genesene bis hin zu 2G-Regelungen für den Besuch von Restaurants, Kinos, Theatern und anderen Freizeiteinrichtungen. Zusätzlich kann sogar ein aktueller Test - also 2G plus - vorgeschrieben werden. Auch in Läden - mit Ausnahme solcher für den täglichen Bedarf wie Lebensmittel - kommen jetzt nur noch Geimpfte oder Genesene. Dies gilt unabhängig von den Inzidenzen. Die Geschäfte müssen das Einhalten der Regel kontrollieren.

ROUNDUP/Merkel: Vierte Corona-Welle muss gebrochen werden

BERLIN - Die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Lage in der Corona-Pandemie in Deutschland als sehr ernst bezeichnet. Die vierte Welle müsse gebrochen werden, sagte Merkel am Donnerstag in Berlin nach Beratungen von Bund und Ländern. Ziel der beschlossenen Maßnahmen sei es, mit den neuen Maßnahmen die Lage in den Intensivstationen zu brechen. "Dazu muss die vierte Welle gebrochen worden." Es gebe zwar eine Beruhigung der Infektionslage, aber auf viel zu hohem Niveau.

ROUNDUP: RKI registriert 73 209 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 439,2

BERLIN - Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist zum dritten Mal in Folge leicht gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Donnerstagmorgen mit 439,2 an. Am Montag war ein Höchstwert von 452,4 erreicht worden, am Dienstag hatte der Wert bei 452,2 gelegen, am Mittwoch bei 442,9. Im Vormonat hatte der Wert bei 154,5 gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 73 209 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03.51 Uhr wiedergeben. Vor genau einer Woche waren es 75 961 Ansteckungen gewesen.

ROUNDUP: Türkischer Präsident Erdogan tauscht Finanzminister aus

ANKARA - Der wegen der taumelnden Landeswährung und damit verbundener Wirtschaftsprobleme unter Druck stehende türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat den Finanzminister ausgetauscht. Lütfi Elvan verlässt das Amt nach nur etwas mehr als zwölf Monaten und wird durch Nureddin Nebati ersetzt, wie aus einer offiziellen Mitteilung vom Mittwochabend hervorgeht.

Ölallianz Opec+ hält trotz Omikron an Produktionserhöhung fest

WIEN - Die Ölstaaten der Allianz Opec+ wollen trotz globaler Sorgen um die neue Coronavariante Omikron an ihrer geplanten Produktionserhöhung festhalten. Die tägliche Fördermenge wird somit im Januar um 400 000 Barrel (1 Barrel 159 Liter) ausgeweitet, wie die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Gruppierung am Donnerstag nach Online-Beratungen am Donnerstag bekanntgab.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen moderater als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestiegen. Die Zahl der Hilfsanträge legte in der vergangenen Woche um 28 000 auf 222 000 Anträge zu, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Zuwachs auf 240 000 Anträge gerechnet.

EU-Staaten entgingen 134 Milliarden Euro an Mehrwertsteuer

BRÜSSEL - Den EU-Staaten sind 2019 rund 134 Milliarden Euro an Einnahmen aus der Mehrwertsteuer entgangen. Das geht aus einem Bericht der Europäischen Kommission am Donnerstag hervor. "Die Mehrwertsteuerlücke stellt nach wie vor ein großes Problem dar - vor allem angesichts des enormen Investitionsbedarfs, dem unsere Mitgliedstaaten in den nächsten Jahren nachkommen müssen", sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Die Verluste entstanden den Angaben nach durch Betrug, Hinterziehung oder Umgehung der Mehrwertsteuer, aber auch durch Insolvenzen oder Verwaltungsfehler.

ROUNDUP: Omikron lässt Corona-Fallzahlen in Afrika rapide ansteigen

JOHANNESBURG/KAPSTADT - Getrieben von der neuen Coronavirus-Variante Omikron nehmen die Infektionszahlen in Afrika rapide zu. Mit Botsuana, Ghana, Nigeria und Südafrika sei Omikron mittlerweile in vier Ländern des Kontinents nachgewiesen, sagte am Donnerstag John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC). In ganz Afrika seien in der vergangenen Woche 52 300 Neuinfektionen gezählt worden - das ist ein Anstieg um 105 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. 31 000 Neuinfektionen entfielen auf Südafrika. Noch unbekannt ist laut Nkengasong, wie viele Menschen sich mit der neuen Omikron-Variante angesteckt haben.

Brisantes EZB-Urteil: Brüssel stellt Verfahren gegen Deutschland ein

BRÜSSEL - Die EU-Kommission hat das gegen Deutschland eingeleitete Verfahren wegen eines umstrittenen Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur Europäischen Zentralbank (EZB) eingestellt. Die Bundesrepublik habe förmlich erklärt, den Vorrang und die Autonomie des Unionsrechts anzuerkennen, erklärte die für die Überwachung der Einhaltung von EU-Recht zuständige Behörde am Donnerstag. Dies gelte insbesondere auch für den Bereich der Rechtsstaatlichkeit.

Überlastete Kliniken: Viele Patienten von OP-Verschiebungen betroffen

BERLIN - Angesichts der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen hat die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) vor vermehrten Verschiebungen von planbaren Operationen gewarnt. Zwar könnten nach wie vor alle Notfälle versorgt und dringliche Operationen weiterhin durchgeführt werden, sagte Hans-Joachim Meyer, Generalsekretär der DGCH und Präsident des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen (BDC), am Donnerstag in Berlin. "Was sich jetzt aber wieder eingestellt hat, ist eine Verschiebung der sogenannten planbaren Eingriffe aufgrund der Auslastung der Intensivstation bei fehlendem Pflegepersonal."

ROUNDUP/VDIK: Chipmangel lässt Automarkt einbrechen - Erholung 2022 erwartet

BAD HOMBURG - Gebremst vom Mangel an Halbleitern wird der deutsche Automarkt nach Einschätzung des Importeur-Verbands VDIK noch stärker einbrechen als befürchtet. Dieses Jahr dürften noch 2,6 Millionen Pkw neu zugelassen werden, prognostizierte der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller am Donnerstag. Das sei ein Rückgang von elf Prozent zum Corona-Krisenjahr 2020 und das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung. Gemessen am starken Vorkrisenjahr 2019, als gut 3,6 Millionen Pkw neu zugelassen wurden, würde der Markt damit sogar rund eine Million Autos einbüßen.

Neue Corona-Maßnahmen - USA verschärfen Test-Regeln bei Einreise

WASHINGTON - Angesichts der neuen Omikron-Variante und des bevorstehenden Winters verschärft die US-Regierung die Regeln für Corona-Tests für Reisende in die USA. Aus dem Weißen Haus hieß es, ein Negativ-Test dürfe von Anfang kommender Woche an höchstens 24 Stunden vor der Abreise in die USA gemacht worden sein. Die Neuregelung betreffe alle internationalen Reisenden unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit und ihres Impfstatus. Bislang gilt eine Frist von drei Tagen. Zusätzlich müssen Ausländer in der Regel schon jetzt eine vollständige Covid-19-Impfung nachweisen, bevor sie eine Flugreise in die USA antreten können. US-Präsident Joe Biden will sich am Donnerstag zu den neuen Maßnahmen äußern.

Eurozone: Arbeitslosigkeit geht weiter zurück

LUXEMBURG - In der Eurozone ist die Arbeitslosigkeit im Oktober weiter gefallen. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Quote deutlich um 1,1 Punkte zurück. In der Europäischen Union (EU) betrug die Arbeitslosenquote im Oktober 6,7 Prozent, sie ist ebenfalls rückläufig.

Eurozone: Herstellerpreise steigen mit Rekordrate von fast 22 Prozent

LUXEMBURG - Der Preisauftrieb auf Herstellerebene in der Eurozone hat sich von hohem Niveau aus weiter beschleunigt. Die Erzeugerpreise stiegen im Oktober zum Vorjahresmonat um 21,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999. Analysten hatten im Mittel mit einem Anstieg um 19,0 Prozent gerechnet. Im September hatte die Rate 16,1 Prozent betragen. Das war der bisherige Rekordwert.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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