Eurozone: Inflation steigt auf Rekordwert von 10 Prozent

LUXEMBURG - Die bereits hohe Inflation in der Eurozone steigt weiter an. Im September erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,0 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Es ist der stärkste Anstieg seit Einführung des Euro als Buchgeld im Jahr 1999. Analysten hatten mit einer Inflationsrate von 9,7 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise um 9,1 Prozent gestiegen, schon das war ein Rekord gewesen.

GESAMT-ROUNDUP: Putin besiegelt Annexion von vier Gebieten in Ostukraine

MOSKAU/KIEW - Gut sieben Monate nach Beginn des Angriffs auf die Ukraine hat Russland vier Gebiete im Osten des Landes annektiert. Kremlchef Wladimir Putin unterschrieb am Freitag die Abkommen, mit denen die Einverleibung der von russischen Truppen besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson besiegelt wurde. International werden die Annexionen nicht anerkannt. Die EU und auch Deutschland verurteilten den Schritt scharf.

USA: Michigan-Konsumklima hellt sich weniger auf als erwartet

MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im September weniger als erwartet aufgehellt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 58,6 Zähler, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 59,5 Punkten gerechnet. Der Wert ist im historischen Vergleich immer noch niedrig. Im Juni war die Verbraucherstimmung noch auf ein Rekordtief von 50,0 Punkten gefallen.

USA: Konsumausgaben steigen - Preisauftrieb verstärkt sich

WASHINGTON - Die Einkommen und Ausgaben der US-Verbraucher sind im August weiter gestiegen. Die Konsumausgaben legten gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent zu, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet. Die Einkommen der privaten Haushalte stiegen wie erwartet um 0,3 Prozent.

ROUNDUP 2: Gasspeicher gut gefüllt - Speicherverband trotzdem skeptisch

BERLIN/BONN - Der Gasspeicherverband ist trotz eines Gesamtfüllstandes von rund 91,3 Prozent skeptisch, ob das Speicherziel von 95 Prozent zum 1. November erreicht wird. "Die steigenden Gasverbräuche aufgrund fallender Temperaturen reduzieren zunehmend die Einspeichermöglichkeiten", sagte der Geschäftsführer des Speicherverbandes Initiative Energien Speichern (Ines), Sebastian Bleschke, der Deutschen Presse-Agentur. Die deutschen Speicher müssen jeweils am 1. Oktober zu 85 Prozent gefüllt sein, schreibt das Energiewirtschaftsgesetz vor. Schon am 2. September hatte der Gesamtfüllstand diese Marke erreicht. "Sehr niedrige Verbräuche der Industriekunden in den vergangenen Wochen und Monaten haben sicherlich einen ganz wesentlichen Beitrag dafür geleistet."

Kritik aus Italien an deutschem Hilfspaket in Energiekrise

ROM - Italiens Spitzenpolitiker haben die Maßnahmen der Bundesregierung im Kampf gegen die Energiekrise als Alleingang kritisiert und zu mehr Zusammenarbeit in Europa aufgefordert. "Angesichts der gemeinsamen Bedrohungen unserer Zeit können wir uns nicht aufteilen je nach Möglichkeiten unserer Haushalte", teilte Ministerpräsident Mario Draghi mit. Das ist für Draghi-Verhältnisse eine deutliche Aussage. "In den nächsten Sitzungen des Europäischen Rates müssen wir Einigkeit, Entschlossenheit und Solidarität zeigen - so wie wir es bei der Unterstützung der Ukraine getan haben."

ROUNDUP: EU einigt sich auf Gewinnabschöpfung gegen hohe Energiepreise

BRÜSSEL - Die EU-Staaten haben sich angesichts hoher Energiepreise auf europäische Notmaßnahmen verständigt, um Strom zu sparen und Entlastungen zu finanzieren. Die zuständigen Minister einigten sich am Freitag darauf, dass Energieunternehmen künftig einen Teil ihrer Krisengewinne an den Staat abgeben müssen, wie die tschechische Ratspräsidentschaft mitteilte. Mit diesem Geld sollen Verbraucher entlastet werden. Die Einigung muss noch formell bestätigt werden.

Eurozone: Arbeitslosenquote verharrt auf Rekordtief

LUXEMBURG - In der Eurozone ist die Arbeitslosigkeit auf einem historisch niedrigen Niveau geblieben. Im August lag die Arbeitslosenquote unverändert bei 6,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Niedriger war die Quote seit Einführung des Euro noch nie. Volkswirte hatten diese Quote erwartet.

Deutschland: Zahl der Arbeitslosen sinkt im September um 62 000

NÜRNBERG - Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September gegenüber dem Vormonat um 62 000 auf 2,486 Millionen gesunken. Damit sei die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent zurückgegangen, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mit. Im Vergleich zum September des Vorjahres stieg die Zahl der Arbeitslosen um 21 000.

Schweizer Zentralbank SNB hat im zweiten Quartal Devisen verkauft

ZÜRICH - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im zweiten Quartal 2022 die üblichen Devisenkäufe zur Schwächung des Schweizer Frankens eingestellt. Von April bis Juni hat die SNB gar 5 Millionen Franken (5,3 Mio Euro) an Devisen verkauft, wie einer am Freitag publizierten SNB-Statistik zu entnehmen ist.

Frankreich: Inflation geht erneut zurück

PARIS - In Frankreich hat sich der Preisauftrieb von hohem Niveau aus erneut abgeschwächt. Die nach europäischen Standards ermittelten Verbraucherpreise (HVPI) lagen im September 6,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Insee am Freitag in Paris mitteilte. Im August hatte die Inflationsrate 6,6 Prozent betragen, im Juli waren es 6,8 Prozent gewesen. Im Monatsvergleich gingen die Lebenshaltungskosten im September um 0,5 Prozent zurück.

Britische Wirtschaft wächst im Frühjahr - Stärkerer Corona-Einbruch

LONDON - Die britische Wirtschaft ist entgegen bisheriger Annahmen im Frühjahr gewachsen. Die Wirtschaftsleistung (BIP) stieg im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Freitag nach einer zweiten Schätzung in London mitteilte. Eine erste Erhebung hatte eine Schrumpfung um 0,1 Prozent ergeben. Während der Dienstleistungssektor und das Baugewerbe wuchsen, ging die Industrieproduktion zurück.

ROUNDUP/Abwärtsdruck durch Corona-Maßnahmen in China: Stimmung schlecht

PEKING - Chinas Wirtschaft leidet unter Lockdowns und anderen Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie. Während ein offizielles Konjunkturbarometer am Freitag nur leicht nach oben zeigte, fiel ein unabhängiger Frühindikator im herstellenden Gewerbe überraschend stark. Auch die Stimmung im Dienstleistungsbereich verschlechterte sich stärker als erwartet. "Der Abwärtsdruck hat zugenommen", stellte der Chefökonom Wang Zhe vom Wirtschaftsmagazin "Caixin" fest.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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