BERLIN (AFP)--Die EU hofft auf die Unterzeichnung des Handelsabkommens mit der lateinamerikanischen Mercosur-Freihandelszone bis Juli. Dieses Ziel nannte Kommissions-Vizepräsident Frans Timmermans der Nachrichtenagentur AFP am Rande eines Besuchs in Mexiko. Er verwies dabei auf ein am 17. und 18 Juli geplantes gemeinsames Gipfeltreffen.

Es sei der "dringende Wunsch" der europäischen Regierenden, das Abkommen "schnell zum Abschluss" zu bringen, sagte Timmermans weiter. Er verwies dabei auf entsprechende Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) während seiner aktuellen Lateinamerikareise sowie auch von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Das Abkommen war vor allem wegen umweltpolitischer Bedenken lange auf Eis gelegt worden, insbesondere wegen der Politik des vergangenes Jahr abgewählten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Dessen Nachfolger Inácio Lula da Silva hat einen effektiven Schutz des Amazonas-Regenwaldes zugesichert.

Gleichwohl äußern Umweltverbände weiterhin erhebliche Bedenken gegen das EU-Mercosur-Abkommen, von dem sie Nachteile für Klima- und Naturschutz befürchten. Die Verbände dringen daher zumindest auf weitgehende Korrekturen an dem Vertrag. Dieser muss nach der Unterzeichnung von allen EU-Mitgliedstaaten ratifiziert werden. Zur Mercosur-Freihandelszone gehören Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay.

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January 31, 2023 10:52 ET (15:52 GMT)