FRANKFURT (Dow Jones)--Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen der Ankaufprogramme APP und PEPP halten, hat sich in der Woche zum 27. November 2020 weniger stark als zuvor erhöht. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahm er um 14,749 Milliarden Euro auf 3.590,690 (Vorwoche: 3.575,941) Milliarden zu. In der Vorwoche hatte er sich um 31,742 Milliarden Euro ausgeweitet. Das Volumen der im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP erworbenen Papiere stieg um 15,681 (+19,185) Milliarden Euro, während sich die APP-Bestände um nur 0,932 (+12,557) Milliarden erhöhten.

Den Programmen ist gemeinsam, dass die Zentralbanken des Euroraums die darin enthaltenen Staatsanleihen auf eigenes Risiko kaufen, während die Risiken der anderen Papiere geteilt werden. Das PEPP gibt den Zentralbanken jedoch eine größere Flexibilität bei der Auswahl von Anleihegattungen und -emittenten. Zudem informiert die EZB nur alle zwei Monate über die Aufteilung der Käufe über Anleihegattungen und Länder.

Der Bestand an öffentlichen Anleihen im APP-Programm ermäßigte sich in der vergangenen Woche um 1,093 (Vorwoche: +10,016) Milliarden auf 2.329,263 (2.330,356) Milliarden Euro, der von Unternehmensanleihen kletterte um 1,222 (+0,939) Milliarden auf 248,219 (246,997) Milliarden Euro, jener an Covered Bonds fiel um 1,318 (+1,264) Milliarden auf 286,381 (287,699) Milliarden Euro und bei ABS ergab sich ein Anstieg um 0,257 (+0,338) Milliarden auf 30,252 (29,995) Milliarden Euro.

Die EZB will ihre Anleihebestände im Rahmen des APP um 20 Milliarden Euro pro Monat vergrößern. Hinzu kommen bis Jahresende insgesamt 120 Milliarden Euro, deren Verteilung über die einzelnen Monate jedoch nicht festgelegt ist, die aber auch den APP-Regeln unterliegen. Der EZB-Rat hatte im März beschlossen, falls nötig verstärkt die Staatsanleihen von Ländern zu kaufen, deren Anleihezinsen trotz der sehr lockeren Geldpolitik deutlich stärker als die anderer Euro-Länder gestiegen waren. Diese Ankündigung zielte vor allem auf Italien, das von der Corona-Pandemie besonders stark getroffen ist. Für diesen Zweck ist die EZB bereit, den EZB-Kapitalschlüssel zumindest kurzfristig außer Acht zu lassen.

Das PEPP wurde ebenfalls im März beschlossen. Es hat ein Volumen von 1.350 Milliarden Euro und soll bis Mitte 2021 laufen. Die Zentralbanken legen die Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen wieder an, wofür sie bis zu ein Jahr Zeit haben. Damit soll unnötigen Marktverzerrungen vorgebeugt werden. Das kann aber zu spürbaren Schwankungen der Anleihebestände führen. Im November werden Papiere über 29,933 Milliarden Euro fällig.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/hab/smh

(END) Dow Jones Newswires

November 30, 2020 09:58 ET (14:58 GMT)