Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktivität der Wirtschaft des Euroraums ist im Dezember etwas höher gewesen als bisher angenommen. Der von S&P Global im Rahmen der Einkaufsmanagerumfrage erhobene Sammelindex der Produktion in Industrie und Dienstleistungssektor stieg in zweiter Veröffentlichung auf ein 5-Monats-Hoch von 49,3 (November: 47,8) Punkten. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten erwartet, dass S&P Global die in erster Veröffentlichung gemeldeten 48,8 Punkte bestätigen würde.

"Dass die Wirtschaftsleistung so geringfügig schrumpfte wie seit Juli nicht mehr, lag in erster Linie am deutlich nachlassenden Preisdruck. Dies sorgte auch dafür, dass sich der Auftragsrückgang abgeschwächt und der Ausblick leicht verbessert hat", teilte das Unternehmen mit. Die Aussichten blieben jedoch im historischen Vergleich ausgesprochen gedämpft, was auf die anhaltende Besorgnis über die weitere Entwicklung der Energiemärkte, die hohe Inflation und die zunehmenden Rezessionsrisiken zurückzuführen sei.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Dienstleistungssektors erhöhte sich auf 49,8 (48,5) Punkte und lag damit nur noch knapp unterhalb der 50 Punkte, ab denen ein Wachstum des Sektors angezeigt wird. In erster Veröffentlichung waren nur 49,1 Punkte gemeldet worden.

"In sämtlichen von der Umfrage erfassten Ländern verlor der Abwärtstrend an Dynamik, allen voran in Deutschland, dessen Wirtschaft den Euroraum in der zweiten Jahreshälfte 2022 am stärksten belastet hatte", befand Volkswirt Joe Hayes. Allerdings deutet derzeit wenig darauf hin, dass die Eurozone-Wirtschaft in absehbarer Zeit zu einem nennenswerten und stabilen Wachstum zurückkehren werde. "Die Nachfragebedingungen sind wegen zurückhaltender Kunden nach wie vor fragil, und der Ausblick wird weiter von Rezessionssorgen, der Unsicherheit bei den Energiekosten, der anhaltend hohen Inflation und den verschärften Finanzierungsbedingungen beeinträchtigt."

Deutschlands Sammel-PMI Produktion stieg auf 49,0 (46,3) Punkte, Frankreichs auf 49,1 (48,7) und Italiens auf 49,6 (48,9).

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DJG/hab/sha

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January 04, 2023 04:32 ET (09:32 GMT)