BERLIN (dpa-AFX) - Der Sicherheitsexperte Christian Mölling glaubt, dass eine Eskalation im Konflikt zwischen den USA und dem Iran auch nach dem jüngsten Vergeltungsschlag Teherans noch in den Griff zu bekommen ist. Zwar sei das, was der Iran in der Nacht zu Mittwoch gemacht habe, ein "großes Feuerwerk" gewesen, es scheine aber keine Toten gegeben zu haben, sagte der Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. "Von daher gibt es die Möglichkeit für die US-Amerikaner, es möglicherweise "auf sich beruhen zu lassen"."

Mölling verwies außerdem darauf, dass es für beide Seite nichts zu gewinnen gäbe, denn die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die "sowohl für den Iran als auch die USA ein Problem ist, würde eigentlich durch so einen Konflikt wieder erstarken, weil man die Ressourcen in einem Konflikt zwischen Iran und USA binden würde und sich nicht mehr um den Kampf gegen den IS kümmern könnte."

Obendrein sind Mölling zufolge die USA für den Iran militärisch und wirtschaftlich ein überlegener Gegner. Sollte demnach US-Präsident Donald Trump keinen Krieg führen wollen und nur innenpolitische Interessen verfolgt haben, könnte die Eskalation gestoppt werden.

Der Iran hatte in der Nacht zum Mittwoch von den USA genutzte Militärstützpunkte im Irak mit Raketen beschossen. Teheran bezeichnete die Raketenangriffe als "Akt der Selbstverteidigung". Der Iran reagierte damit auf die gezielte Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani durch einen US-Luftschlag in der Nacht zum vergangenen Freitag./jon/DP/stw