BERLIN (dpa-AFX) - Die künftige Bundesregierung muss aus Sicht der Familienunternehmen neben Steuerentlastungen auch einen Abbau der Sozialabgaben angehen. Ein Versprechen, diese nicht zu erhöhen, sei noch nicht genug. "Eigentlich müsste die neue Bundesregierung die Sozialabgaben für Arbeitnehmer und ihre Arbeitgeber tatsächlich senken", forderte der Präsident des Verbandes "Die Familienunternehmer", Reinhold von Eben-Worlée. "Gute Löhne sind nur halb so schön, wenn der Staat fast die Hälfte davon einkassiert", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Schritt wäre nach seinen Angaben, den Solidaritätszuschlag zügig auslaufen zu lassen: "Und nicht irgendwann, sondern schon im kommenden Jahr." Zudem sollte - wie in der Rentenversicherung auch - in der Arbeitslosenversicherung ein Mechanismus verankert werden, wonach der Beitrag automatisch sinkt, "wenn die Kasse voll ist".

2016 habe der Staat 23,7 Milliarden Euro mehr eingenommen als ausgegeben. Der Überschuss sei größtenteils von Arbeitnehmern und Arbeitgebern über die Einkommensteuer erwirtschaftet worden. "Aus Respekt vor den Millionen Steuerzahlern und in Anerkennung ihrer Anstrengungen ist es höchste Zeit für eine Rückerstattung", sagte der Geschäftsführende Gesellschafter der Hamburger Worlée-Gruppe.

Die neue Bundesregierung müsse Antworten auf die Fragen der Zukunft finden und nicht nur auf Herausforderungen der kommenden vier Jahre. Digitalisierung und der demografische Wandel seien nur zwei davon. Die derzeit gute wirtschaftliche Lage werde nicht ewig dauern. Die hohen Lohnzusatzkosten sowie die enormen Energiekosten müssten angegangen werden, sagte der Verbandschef: "Das würde Betriebe fit für die Zukunft machen und ihre Beschäftigten entlasten."/sl/DP/zb