01.08.2012
VN-Ge­ne­ral­sekre­tär beruft Horst Köhler in hoch­rangi­ges Be­ra­ter­gre­mium

Bundespräsident a. D.Prof.Dr. Horst Köhler wurde gestern von VN-Ge­neral­sekre­tär Ban Ki-moon auf Vor­schlag der Bun­des­re­gie­rung in das neue hoch­rangi­ge Be­rater­gre­mium für die Zu­kunft der glo­balen Ent­wick­lungs­ziele berufen. Das Gre­mium besteht aus 27 Per­sön­lich­keiten, die den Ge­neral­sekre­tär dabei un­terstüt­zen sollen, eine ent­wick­lungs­po­litische Agenda für die Zeit nach 2015 zu ent­werfen.

Dirk Niebel, Bun­des­mi­nis­ter für wirt­schaft­liche Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung, erklärte: "Horst Köhler hat immer wieder bewiesen, dass er ein überaus voraus­schauender und enga­gierter Fach­mann für globale Fragen ist. Er hat in seiner Amts­zeit als Bundes­präsi­dent und als Chef des In­ter­na­ti­o­nalen Wäh­rungs­fonds ein beson­deres Augen­merk auf Themen der Ent­wick­lungs­po­li­tik und auf den afrika­ni­schen Kon­ti­nent gelegt. Die Beru­fung ist Aus­druck der großen Wert­schät­zung, die Horst Köhler welt­weit genießt. Sie unter­streicht gleich­zeitig das große Ver­trauen der Verein­ten Natio­nen in Deutsch­land und würdigt unser ent­wick­lungs­po­liti­sches En­gage­ment. Ich bin stolz, dass seine Be­wer­bung um einen Sitz im High Level Panelerfolg­reich war."

Bundes­außen­minister Guido Westerwelle sagte: "Die Erar­bei­tung der zukünf­tigen Ent­wick­lungs­ziele der Verein­ten Natio­nen ist eine grund­sätzliche und wichtige Auf­gabe für die gesamte Welt­gemein­schaft. Ich freue mich daher, dass Bundes­präsi­dent a.D. Horst Köhler mit seiner lang­jährigen Erfah­rung beim IWF und seinem Afri­ka-En­gage­ment zu deren Aus­ge­staltung bei­tragen wird. Die Bun­des­re­gie­rung wird ihn dabei nach Kräften unter­stützen."

Bis 2015 bleiben die aus der Millenniums­erklä­rung abgeleiteten acht Mil­len­ni­ums­ent­wick­lungs­ziele (MDGs) der zentrale multi­laterale Referenz­rahmen, um welt­weit Armut zu reduzieren und eine nach­hal­tige Ent­wick­lung zu gestalten. Ungeachtet erheb­licher Ent­wick­lungs­erfolge stellen sich weiter große He­raus­for­de­run­gen, die zuletzt bei der Rio+20-Kon­fe­renz im Juni 2012 disku­tiert wurden und die bis 2015 und danach ange­gangen werden müssen. Die Ent­wicklungs­ziele für die Zeit nach 2015 könnten auch solche Bereiche um­fassen, die bei der Festlegung der MDGs im Jahr 2001 nicht auf­ge­nom­men wurden, beispiels­weise die Themen Demo­kratie und gute Regie­rungs­führung, Schutz der Umwelt sowie Frieden und Sicher­heit.

Im Auftrag der Voll­versammlung der Verein­ten Natio­nen leitete Ge­neral­sekretär Ban Ki-moon 2010 den Prozess zur Erar­bei­tung einer "Post-2015-Agenda" ein. Das nun ein­berufene hoch­rangige Berater­gre­mium ist dem General­sekre­tär direkt zu­geordnet und wird ihm seine Empfeh­lungen als Grund­lage für einen Bericht des General­sekre­tärs an die VN-Voll­ver­sammlung im Herbst 2013 vorlegen. Der britische Premier­minister David Cameron, die liberia­nische Staats­präsi­den­tin Ellen Johnson-Sirleaf sowie der indo­ne­sische Staats­präsident Susilo Bambang Yudhoyono leiten das Gre­mium auf Ein­ladung des VN-General­sekre­tärs.

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