Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat ihre Erholung fortgesetzt und ein Zweijahreshoch erreicht. Die Konsumforscher von GfK und NIM ermittelten für ihren Indikator für Mai einen Anstieg um 3,1 Punkte auf minus 24,2 Zähler. Das Konsumklima verbessert sich damit zum dritten Mal in Folge. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Anstieg auf minus 26,0 Zähler erwartet.

Die Sparneigung verhinderte einen kräftigeren Anstieg des Konsumklimas, denn die Verbraucher tendieren wieder etwas mehr dazu, zu sparen - was sich in der leicht steigenden Sparneigung widerspiegelte. Diese gewann 2,5 Punkte hinzu und weist mit 14,9 Zählern weiter ein überaus hohes Niveau auf. Vor zwölf Monaten lag der Sparindikator noch bei 1,8 Punkten. Dies ist ein Plus von mehr als 13 Punkten.

"Der im Vergleich zu den beiden Vormonaten stärkere Anstieg des Konsumklimas ist vor allem auf die spürbare Zunahme der Einkommenserwartungen zurückzuführen", erklärte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. "Aus unseren Analysen wissen wir, dass sich die Einkommenserwartungen vor allem an der realen Einkommensentwicklung orientieren. Und hier sind die Signale durchaus positiv. Lohn- und Gehaltszuwächse in Verbindung mit einer zuletzt rückläufigen Inflationsrate bilden die Basis für eine steigende Kaufkraft bei den privaten Haushalten."

Allerdings herrsche nach wie vor unter den Konsumenten in Zeiten multipler Krisen und fehlender Zuversicht in die weitere wirtschaftliche Entwicklung eine starke Verunsicherung, auch weil eine klare und nachvollziehbare Perspektive zur weiteren Entwicklung des Landes in ihren Augen nicht erkennbar sei. Die derzeit schlechte Stimmung liege "wie ein Schleier über den Fakten". Folglich blieben kräftige Impulse für die Binnennachfrage nach wie vor aus.

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April 25, 2024 02:00 ET (06:00 GMT)