HAMBURG (dpa-AFX) - Das Hamburger Institut HWWI soll mit Hilfe der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) wieder Anschluss an die Liga der bekannten Wirtschaftsforschungsinstitute finden. Dazu schloss die Handelskammer Hamburg als HWWI-Gesellschafterin am Freitag ein Kooperationsabkommen mit der ebenfalls in Hamburg ansässigen Hochschule der Bundeswehr.

"Die HSU stellt dem HWWI unter anderem zusätzlich sechs wissenschaftliche Mitarbeitende und zwei Professorenstellen zur Verfügung", teilte die Kammer mit. Zudem wird der HSU-Professor Michael Berlemann neuer wissenschaftlicher Direktor des HWWI. Seit dem Wechsel von Henning Vöpel zum Centrum für Europäische Politik (cep) in Berlin im vorigen Herbst war diese Stelle beim HWWI unbesetzt.

"Ich freue mich auf die intensive Zusammenarbeit im HWWI und die Aufgabe, das Institut von einem Think-Tank wieder zu einem Wirtschaftsforschungsinstitut zu entwickeln", sagte Berlemann. Er nannte vier Schwerpunkte, auf die sich das Institut künftig konzentrieren werde: Neben Umwelt und Klima, Migration und Integration sowie der räumlichen Ökonomie soll die Konjunkturforschung mit besonderem Fokus auf Norddeutschland im Mittelpunkt stehen. Neben dem Hauptsitz in Hamburg ist das HWWI mit einer Niederlassung in Bremen präsent.

Das HWWI hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich. 1908 als Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) gegründet, gehörte es später zur Topliga der Wirtschaftsforschungsinstitute in der Bundesrepublik. 2005 lief die öffentliche Förderung für den Forschungsbereich aus. Dem damaligen HWWA-Chef Thomas Straubhaar gelang es aber, mit Unterstützung verschiedener Hamburger Institutionen das HWWI zu etablieren und damit ein wirtschaftswissenschaftliches Forschungsinstitut am Standort Hamburg zu halten. 2016 stieg allerdings die Universität Hamburg aus und hinterließ die Handelskammer als alleinige HWWI-Gesellschafterin./kf/DP/ngu