BERLIN (dpa-AFX) - Für die Beratung von Zuwanderern soll der Bund im kommenden Jahr nun doch mehr Geld geben als bisher im Entwurf für den Bundeshaushalt vorgesehen. Aus dem Haushaltsausschuss des Bundestages hieß es am Mittwoch, die für die Beratung erwachsener Zuwanderer vorgesehenen Mittel sollten 2023 nun doch nicht wie geplant von 79,2 Millionen Euro im Jahr 2022 auf rund 57,5 Millionen Euro sinken, sondern sogar steigen - und zwar auf rund 81,5 Millionen Euro.

"Die Koalition beendet mit ihrer Migrations- und Integrationspolitik endlich die passive, auf Furcht und Ablehnung beruhende Praxis der letzten Jahre hin zu einer pragmatischen, vorausschauenden und respektvollen Politik", sagte Ausschussmitglied Jamila Schäfer (Grüne). Ein Zeichen für diesen Paradigmenwechsel sei unter anderem das große Plus bei der Migrationsberatung erwachsener Zuwanderer. "Migrationsberatungen helfen den Geflüchteten mit ihrer Expertise zu Ausbildung, Gesundheit und Arbeit dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu führen", sagte Schäfer. Sie leisteten damit auch einen großen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels.

Wohlfahrtsverbände hatten die geplanten Kürzungen heftig kritisiert. Die Koalitionäre begründen den nun geplanten Aufwuchs unter anderem mit dem zunehmenden Beratungsbedarf, der sich aus der Einführung eines "Chancen-Aufenthaltsrechts" ab 2023 ergebe./abc/DP/nas