Die Zinssätze in Hongkong bewegen sich in der Regel im Gleichschritt mit den US-Zinssätzen, da die Währung an den Dollar gekoppelt ist, obwohl sie in den letzten Monaten hinter ihren US-Gegenstücken zurückgeblieben sind.
Der einmonatige Hongkonger Interbank Offered Rate (Hibor) - eine Benchmark für die Preisgestaltung von Hypotheken in einem der teuersten Immobilienmärkte der Welt - stieg am Freitag zum siebten Mal in Folge und erreichte mit 1,01143% den höchsten Stand seit Mai 2020.
Andere Laufzeiten, vom dreimonatigen bis zum einjährigen Hibor, legten ebenfalls zu.
Die steigenden Finanzierungskosten kamen zustande, da der Hongkong-Dollar immer wieder auf die schwächere Seite seiner Handelsspanne stieß, was die Währungsbehörde zwang, zu intervenieren und die Einheit zurückzuziehen.
Infolgedessen ist der Gesamtsaldo Hongkongs, ein Maß für die Liquidität im Bankensystem, auf ein Zweijahrestief von 165,3 Mrd. HK-Dollar gefallen.
"Der Hibor holt die vorangegangenen Erhöhungen des USD-Libor ein, während die Interbankenliquidität in Hongkong aufgrund von Devisenmarktinterventionen und im Vorfeld der FOMC-Sitzung in der nächsten Woche schrumpft", sagte Frances Cheung, Zinsstratege bei der OCBC Bank in Singapur.
"Höhere HKD-Sätze sind Teil des Anpassungsprozesses der Devisenzinsen, aber da die immer noch unterstützende Interbankenliquidität einen aggressiveren Anstieg der HKD-Sätze verhindert, ist diese Anpassung der Devisenzinsen noch nicht abgeschlossen."
Der Hongkong-Dollar ist an ein enges Band zwischen 7,75 und 7,85 gegenüber dem US-Dollar gekoppelt, und die geldpolitische Straffung der Fed, die restriktiver ausfiel als erwartet, hat die US-Renditen in die Höhe getrieben und den Abwertungsdruck auf den Dollar verstärkt.
Die Hongkonger Währungsbehörde hat in diesem Jahr 173 Milliarden HK$ ihrer eigenen Währung am Markt gekauft, wie ihre Daten zeigen.
Das derzeitige System des gebundenen Wechselkurses zwingt die HKMA, ihre Währung zu kaufen, um eine Überschreitung der schwächeren Grenze von 7,85 zu vermeiden.
