Nach Worten des Fed-Vertreters Robert Kaplan müssen die Währungshüter nun auf eine mögliche Überhitzung der Wirtschaft achten. Die Fed wolle eine Situation vermeiden, in der die Konjunktur derart überdrehe, dass die Notenbank nachziehen müsse, sagte der Präsident des Fed-Ablegers in Dallas am Mittwoch. Er rechne wegen der Steuersenkungen mit steigenden Investitionen im laufenden Jahr. Kaplan kritisierte das Maßnahmenpaket als teilweise bedenklich, "da ich glaube, dass das Verschuldungsniveau des Landes nicht tragfähig ist".

Trump hatte im Dezember die größte US-Steuerreform seit mehr als 30 Jahren in Kraft gesetzt. Sie soll der US-Wirtschaft zu einem Wachstumsschub verhelfen. Eines ihrer Kernelemente ist die Verringerung der Körperschaftssteuer auf 21 von bisher 35 Prozent. Allerdings wird auch erwartet, dass dadurch der Schuldenberg der USA von aktuell 20 Billionen Dollar binnen zehn Jahren um weitere 1,5 Billionen anschwillt.

Zu den Leitzinsen hielt sich Kaplan, der dieses Jahr in dem für die Geldpolitik zuständigen Fed-Offenmarktausschuss nicht stimmberechtigt ist, bedeckt. Die Fed habe für einige Zeit etwas Spielraum bekommen, sagte er lediglich. Die Währungshüter hatten im Dezember zum dritten Mal im Jahr 2017 die Zinsen angehoben. Der Leitzins liegt nun in einer Spanne von 1,25 bis 1,5 Prozent. Für 2018 hatte die Fed drei weitere Schritte nach oben signalisiert.