Zürich (awp) - Die Aktien des Autozulieferers Komax büssen am Dienstag deutlich an Wert ein. Auslöser ist eine Gewinnwarnung. Was die langfristigen Prognosen angeht, sind sich die Analysten uneinig.

Um 9.30 Uhr geben Komax 6,6 Prozent auf 131 Franken nach. Damit summieren sich die Verluste seit Anfang Jahr auf mittlerweile knapp 37 Prozent. Noch schlimmer sieht die Bilanz gegenüber dem Mehrjahreshoch vom Frühling 2023 aus: Damals hatten die Papiere zeitweise noch mehr als 300 Franken gekostet.

Nach der am Morgen publizierten Gewinnwarnung sei noch mit einem Jahresumsatz von 600 Millionen Franken nach 752 Millionen im Vorjahr zu rechnen und der EBIT dürfte nur leicht positiv ausfallen, fasst der Baader-Helvea-Experte die Hiobsbotschaft zusammen. "Wir müssen daher unsere schon kürzlich gesenkten Schätzungen weiter zurücknehmen."

Ähnlich sieht es der Analyst der ZKB: "Die reduzierten Prognosen von Komax sind eine weitere herbe Enttäuschung", meint er und verweist auf den bisherigen Konsens. Laut diesem wurde bislang im Schnitt ein Umsatz von gut 700 Millionen und ein EBIT von gegen 60 Millionen erwartet. "Diese Werte werden nun meilenweit verfehlt."

Uneinig sind sich die Experten darin, ob und wann es wieder aufwärts geht. "Mittelfristig könnte die Aktie von ihrer weltweit führenden Marktposition und dem Trend zur Automatisierung profitieren", meint der Baader-Helvea-Experte, der das Papier mit 'Add' einstuft. Nach mehreren Enttäuschungen müsse Komax jedoch das Vertrauen des Kapitalmarktes zurückgewinnen, um eine deutliche Kurserholung auszulösen.

Auch Vontobel spricht von einem nur zyklischen Abschwung, der ähnlich sei wie frühere. Er stuft das Papier mit 'Buy' ein und sieht die aktuelle Kursschwäche sogar als Kaufgelegenheit.

Ganz anders der Analyst der ZKB ('Untergewichten'). Er erwartet keine baldige Wende zum Guten. "Auch wenn das zweite Halbjahr leicht besser als das erste ausfallen soll, ist in den kommenden Jahren nicht mit einer raschen Rückkehr auf das Ausgangsniveau zu rechnen", so sein Fazit. Für ihn sind somit auch die Mittelfristziele der Gesellschaft obsolet geworden.

rw/tv