Der Privatkonsum in Deutschland wird nach Einschätzung der Deutschen Bank im ersten Quartal wegen des wohl bis in die zweite März-Hälfte anhaltenden Lockdown um 4 Prozent sinken. "Der erneute Einbruch der deutschen Einzelhandelsumsätze im Januar von 4,5 Prozent ist ein deutliches Indiz für diese Entwicklung", schreibt Volkswirt Marc Schattenberg in einem Kommentar. Diesem Rücksetzer dürfte nach seiner Einschätzung eine kräftige Erholung von 5 Prozent im zweiten und 4 Prozent im dritten Quartal folgen. "Voraussetzung dafür ist und bleibt jedoch, dass die Pandemieentwicklung eine Öffnung der gegenwärtig geschlossenen Wirtschaftsbereiche zulässt, sodass sich das Verbrauchervertrauen auch wieder deutlich aufhellt."

Laut Schattenberg ist aber nicht zu erwarten, dass der ausgefallene Konsum vollends nachgeholt wird. "Dagegen spricht, dass insbesondere die Inanspruchnahme von personenbezogenen Dienstleistungen (Friseur, Restaurantbesuche, Ferienreisen usw.) meist eine zeitliche Komponente enthält, die einer überdurchschnittlich häufigen Nachfrage entgegensteht", kalkuliert der Analyst. Zudem dürfte die zusätzliche Ersparnisbildung ungleich verteilt sein und besonders bei einkommensstarken Haushalten stattgefunden haben, deren Sparneigung vergleichsweise hoch bzw. deren Konsumneigung niedrig sei.

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March 03, 2021 03:33 ET (08:33 GMT)