NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen machen am Mittwoch einen kleinen Teil ihrer Vortagesverluste wett. Gegen Mittag (Ortszeit New York) steigt der Dow-Jones-Index um 0,9 Prozent auf 33.543 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewinnen ebenfalls je 0,9 Prozent. Im Mittelpunkt stehen Quartalsausweise bedeutender Unternehmen wie Microsoft, der Google-Mutter Alphabet oder Texas Instruments, um nur einige zu nennen.

Im Hintergrund schwelen jedoch weiter Konjunktursorgen, ausgelöst durch die hohe Inflation. Die andauernden Lockdowns in China verschärfen die schon seit einiger Zeit bestehenden Lieferkettenprobleme. Und auch der Krieg in der Ukraine dauert unvermindert an. In diesem Zusammenhang schreckte am Dienstag die Nachricht auf, dass Russland die Gaslieferungen an Polen und Bulgarien einstellen wird. Derweil hat Russland am Mittwoch anderen Ländern mit ähnlichen Maßnahmen gedroht.


   Bilanzsaison dominiert das Börsengeschehen 

Konjunkturdaten von Rang werden am Mittwoch nicht veröffentlicht. Dafür muss der Markt eine Menge Unternehmenszahlen verarbeiten. So hat Microsoft Umsatz und Gewinn im dritten Geschäftsquartal überraschend deutlich gesteigert, was der Aktie zu einem Plus von 6,6 Prozent verhilft. Noch deutlicher legen Visa (+8,1%) zu. Die Kreditkartengesellschaft hat mit ihren Geschäftszahlen die Erwartungen ebenfalls übertroffen.

Alphabet (-3,4%) verfehlte jedoch die Umsatzerwartung und meldete überdies einen Gewinnrückgang. Texas Instruments (+0,3%) überzeugte zwar mit den Erstquartalszahlen, doch enttäuschte der Ausblick.

Boeing (-8,8%) ist im ersten Quartal sehr viel tiefer in die roten Zahlen gerutscht als erwartet.

T-Mobile US (+4,5%) hat im ersten Quartal mehr verdient als geschätzt. Der Umsatz blieb zwar etwas unter den Erwartungen, gleichwohl hob die Tochter der Deutschen Telekom ihren Ausblick auf das Geschäftsjahr an.

General Motors (GM) steigen um 0,3 Prozent. Der Automobilkonzern hat zwar im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht, die Jahresziele aber bekräftigt.

Mattel gewinnen 12 Prozent. Hier stützen Berichte über einen möglichen Aufkauf durch Private-Equity-Unternehmen.


   Dollar als "sicherer Hafen" gesucht - Euro unter 1,06 Dollar 

Der Dollar ist als Fluchtwährung in Krisenzeiten erneut gesucht. Stützend wirken ferner die anstehenden Zinserhöhungen der US-Notenbank. Der Dollarindex steigt um 0,8 Prozent. Der Euro rutscht unter 1,06 Dollar, auch belastet von den russischen Gaslieferstopps. Die Gaspreise kommen derweil von ihren Hochs zurück. Analysten kommen zu dem Schluss, dass die Auswirkungen der Einstellung der russischen Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien begrenzt sein werden. Von den beiden Ländern sei Polen der größere Verbraucher von russischem Gas, aber der Vertrag mit Gazprom sollte ohnehin Ende des Jahres auslaufen, so die Commerzbank.

Auch die Ölpreise geben nach, nachdem die staatliche Energy Information Administration einen Anstieg der US-Rohölvorräte gemeldet hat. Tendenziell stütze jedoch der russische Gaslieferstopp, meinen Analysten.

Am Anleihemarkt erholen sich die Renditen deutlich vom kräftigen Rückgang der vergangenen Tage. Konjunktursorgen und die politische Großwetterlage hatten die Notierungen zuletzt nach oben getrieben. Nun dürften Kursgewinne mitgenommen werden.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.543,18      +0,9%        303,00      -7,7% 
S&P-500              4.214,35      +0,9%         39,15     -11,6% 
Nasdaq-Comp.        12.601,08      +0,9%        110,34     -19,5% 
Nasdaq-100          13.129,65      +0,9%        119,94     -19,6% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         2,56      +6,8        2,50      183,5 
5 Jahre         2,81      +7,4        2,73      154,8 
7 Jahre         2,83      +7,9        2,75      139,1 
10 Jahre        2,81      +7,8        2,73      129,6 
30 Jahre        2,91      +8,3        2,83      101,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:13 Uhr  Di, 17:25   % YTD 
EUR/USD                1,0549      -0,9%        1,0629     1,0659   -7,2% 
EUR/JPY                135,63      +0,2%        135,90     135,73   +3,6% 
EUR/CHF                1,0231      -0,1%        1,0244     1,0232   -1,4% 
EUR/GBP                0,8418      -0,5%        0,8446     0,8439   +0,2% 
USD/JPY                128,51      +1,0%        127,85     127,36  +11,6% 
GBP/USD                1,2533      -0,3%        1,2586     1,2629   -7,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,5910      +0,0%        6,5830     6,5872   +3,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             38.890,94      +1,5%     38.413,97  39.217,37  -15,9% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              100,85     101,70         -0,8%      -0,85  +37,1% 
Brent/ICE              104,45     104,99         -0,5%      -0,54  +36,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.881,97   1.905,46         -1,2%     -23,49   +2,9% 
Silber (Spot)           23,31      23,50         -0,8%      -0,19   +0,0% 
Platin (Spot)          920,00     924,55         -0,5%      -4,55   -5,2% 
Kupfer-Future            4,46       4,45         +0,0%      +0,00   +0,1% 
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April 27, 2022 11:54 ET (15:54 GMT)