Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten.

Nachdem der MSCI World, der japanische Nikkei 225, der Nasdaq, der S&P 500 und der europäische STOXX 600-Index die vergangene Woche auf Rekordhochs beendet haben, starten die asiatischen Märkte am Montag mit starkem globalem Rückenwind in die neue Woche. Die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft, die Abkühlung der Inflation und ein durch künstliche Intelligenz angeheizter Rausch in der Big-Tech-Branche geben weltweit den positiven Ton an, was die asiatischen Märkte am Montag beflügeln dürfte. Die Industrieproduktion, die Einzelhandelsumsätze und der Einkaufsmanagerindex aus Südkorea, der neuseeländische Handel und die australischen Zahlen zum Wohnungsbau sind die wichtigsten Ereignisse auf dem regionalen Wirtschaftskalender, aber die Aufmerksamkeit der Anleger wird sich auf China richten. Der jährliche Nationale Volkskongress in Peking wird am Dienstag eröffnet, und die Beschlüsse des Parlaments könnten den Weg für Vermögenswerte in China im Jahr 2024 maßgeblich bestimmen. Und darüber hinaus.

Premierminister Li Qiang wird Pekings jährliche Wachstums- und andere Wirtschaftsziele sowie - ganz wichtig - einen Plan zu deren Erreichung vorstellen.

Es wird erwartet, dass Li für das Jahr 2024 ein Wachstumsziel von etwa 5 % festlegen wird - das gleiche wie im letzten Jahr - um China auf dem Weg zum Ziel von Präsident Xi Jinping zu halten, die Wirtschaft bis 2035 ungefähr zu verdoppeln.

Wenn die Konjunkturpolitik und die Maßnahmen in den Augen der Anleger glaubwürdig sind, dürfte sich die Erholung der chinesischen Aktien von den Fünfjahrestiefs vor einigen Wochen fortsetzen. Gelingt es nicht, die Anleger zu überzeugen, ist ein erneuter Test dieser Tiefststände in den kommenden Wochen nicht auszuschließen.

Die chinesische Führung steht unter Druck, radikalere Maßnahmen zu ergreifen, um den Immobiliensektor zu stützen, die Deflation abzuwehren und das Wachstum wieder anzukurbeln. Doch die Kapitalabflüsse haben den Wechselkurs geschwächt, und eine groß angelegte fiskalische Lockerung könnte diesen Teufelskreis aus Abflüssen und sinkender Währung noch verschärfen.

Allerdings waren einige der jüngsten Zahlen ermutigend. Der Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe in der vergangenen Woche reichte aus, um den Gesamtindex für wirtschaftliche Überraschungen in China auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember zu heben.

Die Erwartungen wurden in den letzten Wochen aufgrund der enttäuschenden Daten deutlich zurückgeschraubt, so dass es nicht klar ist, ob dies per se eine besonders starke Wirtschaftstätigkeit widerspiegelt. Aber positive Überraschungen sind negativen Überraschungen vorzuziehen.

So oder so haben chinesische Aktien wieder Tritt gefasst und liegen seit den Tiefstständen rund 10% im Plus und sind im bisherigen Jahresverlauf im Plus.

Für den Rest der Woche stehen in Asien vor allem die Inflationsdaten aus Südkorea, Thailand, den Philippinen und Taiwan sowie die BIP-Zahlen aus Südkorea und Australien, der chinesische Caixin PMI für den Dienstleistungssektor und eine Zinsentscheidung aus Malaysia auf dem Programm.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Montag eine weitere Richtung geben könnten:

- Südkoreas Einzelhandelsumsätze, Industrieproduktion, mfg PMI

- Australien: Daten zum Immobiliensektor

- Handel in Neuseeland