20.01.2013 -

Berlin - Die Par­la­men­ta­rische Staats­sekre­tärin im BMZ, Gudrun Kopp, sagte zur Lage in Mali: "Wir lassen die Menschen in Mali nicht allein. Die letzte Zu­sage an Mali 2009 betrug 124,5 Millionen Euro. Wo immer es die Si­cher­heits­lage zulässt und Vor­haben direkt der Be­völ­ke­rung zugute­kom­men, bleiben wir tätig. Schwer­punkt­sek­toren sind De­zen­tra­li­sie­rung und gute Regie­rungs­führung, Er­näh­rungs­siche­rung und Trink- und Ab­wasser­ver­sor­gung."

Die Durch­führung der noch lau­fen­den Pro­gram­me trägt aber der Sicher­heits­lage sowie der stark redu­zierten Präsenz ent­sandter Mit­arbeiter der Durch­führungs­organi­satio­nen Rech­nung. Folgende Vor­haben laufen derzeit in der Koope­ration mit Mali weiter:

  • Un­ter­stüt­zung im Bereich lokale Regie­rungs­führung und öffent­liche Basis­dienst­leistun­gen und Regie­rungs­füh­rung mit Bezug zu lo­kaler und regio­naler Wirt­schafts­ent­wick­lung

  • Be­wässe­rungs­pro­jekte in sicheren Re­gio­nen

  • Klein­städti­sche Wasser­ver­sor­gung mit dem Ziel Versor­gung mit hy­gie­nisch einwand­freiem Wasser und Redu­zie­rung gesund­heit­licher Risi­ken

  • Ver­bes­se­rung der ländlichen und klein­städti­schen Energie­versor­gung

  • Un­ter­stüt­zung des Bil­dungs­pro­gramms PISE (Programme d'Investissement dans le Secteur de l'Education) mit Ziel des ver­besserten Zugangs zu Grund­bildungs­einrich­tungen für benach­teiligte Bevöl­kerungs­gruppen und Stei­gerung der Quali­tät des malischen Bildungs­systems. Hierzu gehören Schulungs- und Weiter­bildungs­ange­bote für Ausbilder, der Bau von zu­nächst zwei neuen Lehrer­aus­bildungs­institu­ten und der Auf­bau "mobiler Schulen" in Ko­ope­ration mit der Welt­hunger­hilfe für Nomaden­kinder in der Region Mopti. Die ersten 13 mobilen Schulen südlich der Stadt Mopti haben Anfang 2012 den Betrieb auf­genommen. Der Anteil der Mädchen beträgt über 50 Prozent.

  • Förderung von kleinen und mittleren Unter­nehmen in Zu­sam­men­ar­beit mit der Banque Nationale de Développement Agricole(BNDA), vor allem im Bereich der länd­lichen Ent­wick­lung

  • Förderung der repro­duk­tiven Gesund­heit zur Ver­bes­se­rung ins­be­son­dere der Mütter­gesund­heit sowie zur Be­kämpfung der Aus­breitung von HIV/AIDS

Die bilaterale Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit auf Re­gie­rungs­ebene mit Mali ist hin­gegen derzeit sus­pendiert. Es erfolgen keine neuen Zusagen und keine Beauf­tragung von Neu­vorhaben. Fort­geführt werden dagegen Pro­gramme, die der Er­näh­rungs­siche­rung der Bevöl­kerung dienen und solche Kompo­nenten laufender Vor­haben, die re­gierungs­fern und bevöl­kerungs­nah durch­geführt werden können.

Gudrun Kopp: "Wir erwar­ten von der malischen Re­gierung, dass sie schnellst­möglich eine Roadmapvorlegt, die Schritte zurück zu einer demo­kratisch legi­timier­ten, ver­fassungs­ge­mäßen Regierung vor­sieht. Entlang dieser Roadmapkönnen wir dann über die Wieder­auf­nahme auch der Re­gierungs­koope­ration sprechen."

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