Genf (awp) - Die Genfer Privatbankengruppe Mirabaud hat im Geschäftsjahr 2020 deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Allerdings hatte die Bank im Vorjahr einmalige Gewinne einfahren können. Die Höhe der verwalteten Vermögen konnte hingegen gehalten werden.

Konkret verminderten sich die Erträge um rund 8 Prozent auf 298,6 Millionen Franken. Dazu steuerte das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 239,6 Millionen bei. Die Handelserträge betrugen 36,3 Millionen und die Zinsmarge 17,5 Millionen.

Unterproportional zum Ertrag verminderte sich der Betriebsaufwand ohne Abschreibungen, Amortisationen und Steuern. Dieser nahm um 4,8 Prozent auf 246,6 Millionen ab. Es resultierte ein Betriebsergebnis ohne ausserordentliche Erträge von 42,0 Millionen im Vergleich zu 45,1 Millionen im Jahr 2019.

Unter dem Strich verdiente die Genfer Privatbank 35,9 Millionen nach 50,8 Millionen Franken im Vorjahr.

Starker Netto-Neugeldzufluss

Die verwalteten Vermögen betrugen per Ende Jahr 34,9 Milliarden verglichen mit 34,7 Milliarden per Ende 2019. Auf die Asset Management Sparte der Bank entfielen davon 7,6 Milliarden.

Dabei flossen der Bank neue Kundengelder im Umfang von netto 810 Millionen zu. Im Vorjahr betrug der Netto-Neugeldzufluss 121,4 Millionen. Zwei Drittel dieser Zuflüsse entfielen auf das Wealth Management, der Rest auf die Vermögensverwaltung. Mirabaud konzentriert sich auf sieben Märkte, darunter die Schweiz, einige west- und osteuropäische Länder, den Nahen Osten und Südamerika.

Die Bilanzsumme belief sich per Ende Jahr auf 4,49 Milliarden Franken nach 4,19 Milliarden per Ende 2019.

Zum Jahresergebnis 2020 hält Mirabaud fest, dass dieses nach zwei aussergewöhnlichen Jahren im Einklang mit der Strategie stehe. In den beiden Vorjahren hatte die Bank einmalige Gewinne einfahren können.

Die Investitionen, die in den letzten zwei Jahren getätigt wurden, seien "sehr vielversprechend". Dabei verweist das Institut auf die Gründung neuer Wealth-Management-Tochtergesellschaften in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Brasilien und Uruguay sowie die Einstellung neuer Teams.

Guter Start ins 2021

Das Jahr 2020 stand auch im Zeichen des Starts des Geschäftsbereichs "Advisor", der sich mit Fusionen und Übernahmen beschäftigt. "Wir waren schon immer sehr aktiv im Fundraising, Brokerage oder Trading", sagte Yves Mirabaud, Senior Managing Partner, gegenüber AWP. Diese Aktivitäten hätten sich erheblich weiterentwickelt. "Unser Ziel ist es, Unternehmer zu unterstützen, um Synergien mit unseren Privatkunden zu ermöglichen", so Mirabaud weiter. Für diesen stellt die Rentabilität dieser Einheit nicht das primäre Ziel dar. Die Wertpapierabteilung beschäftigt inzwischen rund 50 Mitarbeiter, davon 10-15 für Advisor.

Die ersten Monate des Jahres 2021 sind laut Yves Mirabaud besser verlaufen als erwartet. "Wenn die Märkte halten, scheint das Jahr im Vergleich zum Vorjahr stabil zu werden", sagte der Partner.

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