BP Energy Outlook: Auf dem Weg zu einer globalen Energiewende (FOTO)
   London/Bochum (ots) - 
   - Die globale Energienachfrage wird bis 2035 um ca. 30 Prozent 
     steigen, getrieben durch den wachsenden Wohlstand in 
     Entwicklungsländern; das Nachfragewachstum wird zum Teil 
     ausgeglichen durch schnelle Verbesserungen der Energieeffizienz.
   - Technologische Verbesserungen und Umweltbelange verändern den 
     Mix der Primärenergienachfrage. Öl und Erdgas, gemeinsam mit 
     Kohle, werden jedoch bis zum Jahr 2035 die wichtigsten 
     Energieträger bleiben.
   - Erdgas wird schneller wachsen als Öl oder Kohle. Die schnelle 
     Expansion von LNG wird wahrscheinlich zu einem weltweit 
     integrierten Gasmarkt führen, dominiert durch die US-Gaspreise.
   - Die Nachfrage nach Öl wird weiter steigen, allerdings langsamer 
     als bisher. Die nicht durch Verbrennung bestimmte Nutzung von Öl
     wird den Einsatz von Öl für Verkehrszwecke als wichtigsten 
     Treiber für das Nachfragewachstum ab den 2030er Jahren ablösen.
   - Der globale Kohleverbrauch erreicht seinen Höchststand; 
     erneuerbare Energieträger hingegen bleiben die mit großem 
     Abstand am schnellsten wachsende Energieart - ihr Anteil wird 
     sich über die kommenden 20 Jahre vervierfachen.
   - Mehr als zwei Drittel des Anstiegs der globalen 
     Primärenergienachfrage entfällt auf die Stromerzeugung.
   - Die CO2-Emissionen werden sich um weniger als ein Drittel der in
     den vergangenen 20 Jahren verzeichneten Steigerungsraten 
     erhöhen. Darin spiegeln sich Verbesserungen der Energieeffizienz
     und die Veränderungen beim Energiemix wider. Laut des (im Energy
     Outlook veröffentlichten) Base-Case Szenarios werden die 
     Emissionen aber immer noch steigen. Dies verdeutlicht, dass 
     weitere Maßnahmen erforderlich sind.

   "Der globale Energiemarkt wandelt sich. Dabei werden die 
traditionellen Nachfrage-Zentren abgelöst von schnell wachsenden 
Märkten in Schwellenländern. Der Energiemix verändert sich aufgrund 
technologischer Verbesserungen und Umweltbelangen. Unsere Branche 
muss sich intensiver als je zuvor auf diese Veränderungen beim 
Energiebedarf einstellen." so Bob Dudley, BP Group Chief Executive.

   Die heute veröffentlichte Ausgabe 2017 des BP Energy Outlook 
prognostiziert, dass die globale Energienachfrage zwischen 2015 und 
2035 um ca. 30 Prozent, bzw. um durchschnittlich 1,3 Prozent pro Jahr
steigen wird. Diese Erhöhung der Energienachfrage liegt jedoch 
wesentlich unter dem Wachstum des globalen Bruttoinlandsproduktes, 
das mit jährlich 3,4 Prozent veranschlagt wird. Eine steigende 
Energieeffizienz, getrieben durch technologische Verbesserungen und 
Umweltbelange, ist hierfür der Hauptgrund.

   Der BP Energy Outlook untersucht langfristige Energietrends und 
entwickelt darauf aufsetzend Prognosen für die Weltenergiemärkte für 
die nächsten 20 Jahre. Die Ausgabe 2017 wurde heute in London von 
Spencer Dale, BP Group Chief Economist, und Bob Dudley, Group Chief 
Executive vorgestellt.

   Die wichtigsten Energieträger

   Während der Outlook einerseits davon ausgeht, dass auf der 
Versorgungsseite in den kommenden 20 Jahren mehr als die Hälfte des 
Wachstums auf nicht-fossile Energieträger entfallen wird, 
prognostiziert er gleichwohl, dass Öl und Erdgas gemeinsam mit Kohle 
die Weltwirtschaft weiterhin als wichtigste Energieträger antreiben 
werden. Im Jahr 2035 werden sie einen Anteil in Höhe von 75 Prozent 
an der gesamten Energieversorgung besitzen, verglichen mit 86 Prozent
im Jahr 2015.

   Öl: Die Nachfrage nach Öl wird um jährlich 0,7 Prozent steigen. 
Dieser Wert wird sich über den Untersuchungszeitraum allerdings wohl 
schrittweise verringern. Der Verkehrssektor wird dabei weiterhin der 
bedeutendste Verbraucher von Öl bleiben. Sein Anteil am weltweiten 
Verbrauch wird 2035 bei nahezu 60 Prozent liegen. Die nicht durch 
Verbrennung bestimmte Nutzung von Öl, insbesondere in der 
Petrochemie, wird allerdings bis zu den frühen 2030er Jahren der 
wichtigste Faktor für das Nachfragewachstum beim Öl werden.

   "Die Möglichkeit, dass der größte Teil des Nachfragewachstums in 
den 2030er Jahren nicht mehr darauf beruht, PKW, LKW oder Flugzeuge 
anzutreiben, sondern Öl für die Herstellung von Produkten, wie z.B. 
Kunststoffe oder andere Stoffe einzusetzen, stellt eine bedeutende 
Veränderung gegenüber der Vergangenheit dar", erläuterte Spencer 
Dale.

   Erdgas: Der Verbrauch an Erdgas wird, im Vergleich mit Öl und 
Kohle, bis 2035 am schnellsten wachsen und zwar um durchschnittlich 
1,6 Prozent pro Jahr. Bis 2035 wird Erdgas einen größeren Anteil am 
Primärenergieverbrauch besitzen als Kohle und damit die Kohle als 
zweitwichtigsten Energieträger ablösen. Die Förderung von Shale Gas 
wird zwei Drittel des Anstiegs der Gasversorgung ausmachen, bedingt 
durch die steigende Förderung in den USA. Das Wachstum von LNG, 
angetrieben durch erhöhte Versorgungsanteile aus Australien und den 
USA, wird wahrscheinlich dazu führen, dass ein weltweit integrierter 
Gasmarkt entsteht, dessen Preisfindung durch die US-Gaspreise 
bestimmt wird.

   Kohle: Der Energy Outlook prognostiziert, dass der Kohleverbrauch 
Mitte der 2020er Jahre seinen Höchststand erreichen wird. Hauptgrund 
dafür ist die Tatsache, dass China zunehmend sauberere, CO2-ärmere 
Energieträger einsetzt. Indien ist der größte Wachstumsmarkt für 
Kohle, sein Anteil an der globalen Kohlenachfrage wird sich von 
ungefähr 10 Prozent im Jahr 2015 auf 20 Prozent bis 2035 verdoppeln.

   Erneuerbare Energieträger werden als die am schnellsten wachsende 
Energieart eingestuft, die durchschnittliche Wachstumsrate wird mit 
jährlich 7,6 Prozent angegeben. Ihr Anteil wird sich über den Outlook
Betrachtungszeitraum vervierfachen, bedingt durch die verbesserte 
Wettbewerbsfähigkeit von Wind- und Solarenergie. China wird in den 
nächsten 20 Jahren das größte Wachstum bei erneuerbaren Energien 
erzielen, und mehr Strom mit erneuerbaren Energien erzeugen als die 
EU und USA zusammen.

   Weitere Fragestellungen und Themen 

   Der Energy Outlook untersucht eine Reihe von Fragen und 
Unwägbarkeiten, die sich durch derzeit stattfindende Veränderungen 
der Energielandschaft ergeben.

   Öl: Die Dynamik von Nachfrage und Angebot ändert sich Im Zeitraum 
bis 2035 wird das gesamte Nachfragewachstum auf Schwellenländer 
entfallen, die Hälfte davon auf China.

   Auf den Verkehrssektor entfallen ca. zwei Drittel des 
Nachfragewachstums beim Öl bis 2035. In diesem Wert ist die 
Nachfrageerhöhung nach Öl für Kraftfahrzeuge um ca. vier Millionen 
Barrel pro Tag bereits berücksichtigt; diese Steigerung beruht auf 
einer Verdoppelung der weltweiten Fahrzeugflotte. Der Bericht geht 
davon aus, dass sich die Zahl der Elektrofahrzeuge von 1,2 Millionen 
im Jahr 2015 bis auf nahezu 100 Millionen bis 2035 (dies entspricht 
einem Anteil von ungefähr 5 Prozent an der globalen Fahrzeugflotte) 
erhöhen wird. Der Energy Outlook entwirft zwei beispielhafte 
Szenarien, um die Auswirkungen einer weitreichenderen Revolution im 
Bereich Mobilität auf den Kraftfahrzeugmarkt zu berücksichtigen, u.a.
hinsichtlich der Aspekte selbstfahrende Fahrzeuge, Car Sharing und 
Fahrgemeinschaften.

   "Die Auswirkung (der Einführung) von Elektrofahrzeugen, gepaart 
mit weiteren Aspekten der Mobilitätsrevolution, wie selbstfahrende 
Fahrzeuge, Car Sharing und Fahrgemeinschaften (Ride Pooling), ist 
eine der größten Unwägbarkeiten für die langfristigen 
Zukunftsaussichten des Energieträgers Öl." sagte Spencer Dale.

   Die sich verlangsamende Nachfrageerhöhung beim Öl steht in einem 
deutlichen Gegensatz zum weltweiten Überangebot an Öl. Der Energy 
Outlook spekuliert, dass dieses Überangebot kostengünstige 
Förderländer wie die OPEC-Staaten im Mittleren Osten, Russland und 
die USA dazu bewegen könnte, ihre Wettbewerbsvorteile auszunutzen, um
ihre jeweiligen Marktanteile auf Kosten teurerer Förderländer zu 
erhöhen.

   Erdgas: Ein globaler Markt zeichnet sich ab 

   Erdgas übernimmt weiterhin Marktanteile von der Kohle. Diese 
Entwicklung wird unterstützt durch energiepolitische Entscheidungen 
und Maßnahmen, industrielle Nutzer wie auch Stromerzeuger dazu 
anzuregen, vermehrt auf Gas zu setzen. Das Wachstum entfällt im 
Wesentlichen auf China, den Mittleren Osten und die USA.

   In China übertrifft der wachsende Gasverbrauch die einheimische 
Förderung, sodass im Jahr 2035 nahezu 40 Prozent des Verbrauchs über 
Importe abgedeckt werden; 2015 lag dieser Wert bei 30 Prozent. In 
Europa wird der Importanteil von ca. 50 Prozent im Jahr 2015 auf mehr
als 80 Prozent steigen bis 2035.

   Der Outlook geht davon aus, dass sich der Umfang von LNG 
Lieferungen rapide erhöhen und bis zum Jahr 2035 mehr als die Hälfte 
der gehandelten Gasmenge ausmachen wird. Dieses Wachstum ist 
getrieben von Lieferungen aus den USA, Australien und Afrika. 
Ungefähr zwei Drittel dieser Wachstumsrate wird in den nächsten vier 
Jahren auf den Markt kommen, da eine Vielzahl von Projekten, die sich
derzeit noch in der Entwicklungsphase befinden, bis dahin die 
Förderung aufnehmen werden.

   CO2-Emissionen: weiteres energiepolitisches Handeln notwendig 

   Die CO2-Emissionen werden sich um weniger als ein Drittel der in 
den vergangenen 20 Jahren verzeichneten Steigerungsraten erhöhen; im 
Schnitt um jährlich 0,6 Prozent, verglichen mit ehemals 2,1 Prozent 
pro Jahr. Hier spiegeln sich Verbesserungen der Energieeffizienz und 
die Veränderungen beim Energiemix wider.

   Sollte dieser Wert erzielt werden, wäre es die niedrigste 
Steigerungsrate innerhalb eines Zeitraumes von 20 Jahren seit Beginn 
der Aufzeichnungen im Jahr 1965. Das Base-Case Szenario des Berichtes
prognostiziert, dass durch Energieeinsatz bedingte Emissionen aber 
über den gesamten Untersuchungszeitraum dennoch um 13 Prozent 
steigen. Dieser Wert übersteigt bei weitem das vom IEA errechnete 450
Szenario, welches davon ausgeht, dass die CO2-Emissionen bis 2035 um 
30 Prozent sinken müssen, um eine gute Chance zu haben, die in Paris 
festgelegten Zielvorgaben erreichen zu können. Der Outlook entwickelt
zwei alternative Auslegungen, um die potentiellen Auswirkungen einer 
schnelleren Umstellung auf emissionsärmere Energienutzung zu 
untersuchen.

   "Die zeitliche Planung und die Form regulatorischer Vorgaben sind 
von großer Bedeutung, wenn es darum geht, den Wandel unserer 
Energielandschaft anzustoßen und zu erleichtern", erklärte Bob 
Dudley. "Wir bei BP sind unverändert der Auffassung, dass die 
Bepreisung von CO2-Emissionen in diesem Zusammenhang eine wichtige 
Rolle spielen sollte, da sie allen Beteiligten - Erzeugern genauso 
wie Konsumenten - einen Anreiz gibt, ihren Beitrag zu leisten."

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