Künstliche Intelligenz ermöglicht standardisierte Analyse von großen
Datenmengen: Analyse zeigt 2020 steigende Kreditrisiken im Mittelstand
Hamburg (ots) -

- Euler Hermes Rating entwickelt erstmals Algorithmus für fundierte, 
standardisierte Bewertung von
  Kreditrisiken und ergänzt damit bisherige automatisierte Analyse
- Algorithmus analysiert dazu sowohl interne als auch externe Daten und 
gewichtet sie gemäß
  Scorecard der TRIBRating Methoden
- Wahrscheinlichkeit, dass Mittelständler Kredite nicht oder nur teilweise 
bedienen können, steigt 
  2020 weiter an - insbesondere Automobilzulieferer, Textilindustrie und 
Transportbranche mit 
  steigenden Risiken
- Kreditrisiken wichtiger Vorbote für steigende Zahlungsverzögerungen und 
-ausfälle sowie 
  Insolvenzen

Nicht nur die Insolvenzen steigen nach Prognosen von Euler Hermes 2020 in 
Deutschland wieder an, sondern auch die Kreditrisiken der deutschen 
Mittelständler. Bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und 
Mid-Caps zeichnet sich diese Entwicklung punktuell allerdings schon länger ab - 
analog zur schwachen wirtschaftlichen Entwicklung. Nun scheint sich der Trend 
jedoch zu intensivieren. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Studie des 
weltweit führenden Kreditversicherers Euler Hermes und TRIBRating, dem 
länderübergreifenden Service von Euler Hermes Rating in Zusammenarbeit mit 
Moody's Investors Service für europaweit einheitliche Bonitätsbewertungen von 
mittelständischen Unternehmen. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz hat ein 
eigens von Euler Hermes Rating entwickelter Algorithmus (TRIBBot ) dazu 
Unternehmensdaten von 22.000 deutschen KMU und Mid-Caps analysiert und gemäß der
TRIBRating-Methoden (Scorecard) gewichtet.

Quantensprung: Dank KI standardisierte Analyse von großen Datenmengen

"Bisher waren vor allem Insolvenzen gut messbar", sagt Ron van het Hof, CEO von 
Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Die Analyse von 
Kreditrisiken erfolgt in den Euler-Hermes-Systemen bereits seit einigen Jahren 
zu großen Teilen automatisiert. Neu ist nun der Einsatz eines Algorithmus' in 
unserem Rating-Geschäft. Dank künstlicher Intelligenz können wir dort große

Datenmengen standardisiert analysieren. Das ist ein echter Quantensprung - zumal
der Abgleich mit historischen Daten und unseren internen Bonitätsanalysen zeigt,
dass der Algorithmus bereits geringe negative Veränderungen der Wirtschaft 
unmittelbar bei den Kreditrisiken abbildet."

Steigende Kreditrisiken sind ein wichtiger Frühindikator für zu erwartende 
negative Entwicklungen:

"Steigende Kreditrisiken bedeuten, dass mehr Firmen wahrscheinlich ihre Kredite 
nicht oder nur teilweise zurückzahlen können", sagt Van het Hof. "Das betrifft 
Bankkredite ebenso wie Avale oder Anleihen, alternative Finanzierungen sowie 
Lieferantenkredite. Diese Entwicklung ist die erste in einer Negativspirale: 
Zuerst steigen Kreditrisiken, anschließend die Zahlungsverzögerungen und 
tatsächlichen Zahlungsausfälle und in einem dritten Schritt die Insolvenzen."

Algorithmus berücksichtigt historische und aktuelle Daten sowie 
Zukunftsprognosen

Der TRIBBot analysiert eine große Menge an internen und externen 
Unternehmensdaten und berücksichtigt dabei insbesondere Finanzrisiken (z.B. 
Größe, Profitabilität, Entschuldungspotenzial, Kapitalstruktur, Zinsdeckung),

aber auch Geschäfts- (z.B. individuelle Marktposition und Konzentrationsrisiken)
und Branchenrisiken (Prognosen zur künftigen Branchenentwicklung, Volatilität 
bzw. Anfälligkeit für negative Entwicklungen). Durch die Integration von sowohl 
aktuellen Daten als auch Prognosen und die Erwartung von zukünftigen 
Entwicklungen sowie die entsprechende Gewichtung hat der TRIBBot eine hohe 
Treffsicherheit bei den standardisierten Bewertungen.

"Mittelständler sind durch ihre häufig starke Spezialisierung zum Teil 
anfälliger für negative Entwicklungen, sodass sie sich als sehr guter Indikator 
für künftige Trends erwiesen haben", sagt Kai Gerdes, Direktor Analyse bei Euler
Hermes Rating. "Im dritten Quartal 2018 haben wir bei deutschen Mittelständlern 
erstmals nach drei Jahren wieder steigende Kreditrisiken gesehen. Dieser 
kurzzeitige Anstieg der Risiken erfolgte analog zur schwachen wirtschaftlichen 
Entwicklung der deutschen Wirtschaft. Unser Algorithmus reagiert auch bei 
solchen punktuellen Veränderungen sofort. Zudem deckt er sich mit der 
Bonitätsbewertung unserer internen Kreditanalysesysteme."

Im zweiten Quartal 2019 wiederholte sich dieser Vorgang und das negative 
Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zum Vorquartal war umgehend in den leicht 
steigenden Kreditrisiken sichtbar.

"Der darauffolgende Anstieg bei den Kreditrisiken im 2. Halbjahr des vergangenen
Jahres war jedoch gravierender und geht über die normale Folgereaktion auf eine 
wirtschaftliche Abkühlung hinaus", sagt Gerdes. "Damit zeichnet sich eine 
grundlegende Trendwende ab, die sich nach unserer Einschätzung das ganze Jahr 
über fortsetzen wird. Das deckt sich auch mit der Euler Hermes 
Insolvenzprognose."

Auch bei Branchenrisiken "prognosesicher": Automobilzulieferer mit größtem 
Anstieg

Auch bei den Branchen erweist sich der Algorithmus als recht "prognosesicher": 
So zeigt der TRIBBot den stärksten Anstieg der Kreditrisiken im 2. Halbjahr 2019
wenig überraschend bei den Automobilzulieferern , die nicht nur mit steigenden 
politischen und wirtschaftlichen Risiken konfrontiert sind, sondern zusätzlich 
mit einem grundlegenden strukturellen Wandel zu kämpfen haben. Diese Kombination
lässt Kreditrisiken in der Branche überproportional ansteigen. Auch bei 
Automobilherstellern ist ein Anstieg sichtbar - allerdings fällt dieser geringer
aus, da die Hersteller einen Teil durch ihre Marktstellung und stärkere 
Diversifizierung abfedern können.

"Bei fast allen Branchen in Deutschland zeigen sich aktuell steigende 
Kreditrisiken", sagt Gerdes. "Neben der Automobilbranche sind vor allem die 
Papierindustrie, Textil, Rohstoffe, und Transport- und Logistik Treiber der 
Negativentwicklung. Diese Branchen weisen auch insgesamt mit das höchste 
Kreditrisiko auf. Eher überraschend hingegen ist die Tatsache, dass bei 
Software- und IT-Dienstleistungen Kreditrisiken ebenfalls überdurchschnittlich 
gestiegen sind - wenngleich das Kreditrisiko in dieser Branche auch weiterhin 
deutlich niedriger ist als bei der Gesamtheit des deutschen Mittelstands."

Rühmliche Ausnahmen bei der aktuellen Abwärtsspirale in der wirtschaftlichen 
Schwächephase sind die Telekommunikations-, Bau- und Pharmabranche. Diese 
Sektoren profitieren am stärksten vom anhaltend robusten Binnenkonsum und dem 
anhaltenden Bau-Boom in Deutschland.

Die vollständige Studie zur Entwicklung der Kreditrisiken im deutschen 
Mittelstand finden Sie hier: http://ots.de/UC6gpT

Die Analyse zur Entwicklung der weltweiten Insolvenzen finden Sie hier: 
http://ots.de/EskSHn

Die Analyse zur Entwicklung der Großinsolvenzen in Deutschland finden Sie hier: 
http://ots.de/zr09lb

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und 
anerkannter Spezialist für Kaution und Garantien, Inkasso sowie Schutz gegen 
Betrug oder politische Risiken. Das Unternehmen verfügt über mehr als 100 Jahre 
Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an, um sie 
im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das 
unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert Euler Hermes 
täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 40 Millionen kleiner, mittlerer 
und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte,
auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Mit dieser 
Expertise macht Euler Hermes den Welthandel sicherer und gibt den weltweit über 
66.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte und deren Bezahlung. 
Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating von Standard & 
Poor's ist Euler Hermes im Schadensfall der finanzstarke Partner an der Seite 
seiner Kunden. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in über 50 Ländern 
vertreten und beschäftigt rund 5.800 Mitarbeiter weltweit. 2018 wies Euler 
Hermes einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,7 Milliarden Euro aus und 
versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 962 Milliarden.

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branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft bzw. die Kernmärkte der 
Euler-Hermes-Gruppe, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte einschließlich der 
?Emerging Markets? einschließlich Marktvolatilität, Liquidität und 
Kreditereignisse, (iii) die Häufigkeit und das Ausmaß der versicherten 
Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus Naturkatastrophen 
ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv) Stornoraten, (v) Ausmaß
der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii) Wechselkursentwicklungen 
einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii) Entwicklung der 
Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und aufsichtsrechtliche Änderungen 
einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der Europäischen

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