Europäische Unternehmen sehen das Licht am Ende des Tunnels - jetzt
hungrig nach Wachstum
Heppenheim (ots) - Heute stellt Intrum die 23. Ausgabe des European Payment
Report 2021* vor. Der Bericht stellt fest, dass die Hälfte der befragten
Unternehmen froh ist, das Jahr 2020 überlebt zu haben. Dabei ist die Realität
nicht so düster ausgefallen wie erwartet, zum Teil dank staatlicher
Unterstützung, aber auch aufgrund neuer, digitaler Geschäftsmodelle, die an
Boden gewinnen. Nichtsdestotrotz sind viele Unternehmen angeschlagen und sehnen
sich nach einem neuen Kapitel des Wachstums.

Obwohl die Pandemie die Welt auf den Kopf gestellt und wirtschaftliche
Turbulenzen ausgelöst hat, sind die Unternehmer heute weitaus positiver gestimmt
als noch vor einem Jahr erwartet und nehmen nun wichtige strategische
Initiativen in Angriff. Vier von zehn kleinen und mittleren Unternehmen geben
an, dass sie die Digitalisierung ihres Unternehmens als Folge von Covid-19
beschleunigt haben.

Deutsche Firmen blicken positiv in die Zukunft, erkennen aber die Notwendigkeit,
Routinen und Prozesse in Form zu bringen

50 Prozent sagen, dass Kreditausfälle bei Kundenzahlungen problematisch sind -
vier Prozentpunkte über dem europäischen Durchschnitt. Und 55 Prozent geben an,
dass ihre Routinen und Prozesse nicht so stark sind, wie sie sein müssten, um
die finanzielle Nachhaltigkeit in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit zu
gewährleisten, verglichen mit 52 Prozent in ganz Europa.

Gleichzeitig ist die wahre Auswirkung der Pandemie auf das Zahlungsverhalten
noch nicht abzusehen. Staatliche Beihilfen in Kombination mit der zunehmenden
Zurückhaltung der Unternehmen, längere Zahlungsfristen auszuhandeln, haben die
Liquidität im vergangenen Jahr gestützt. Die meisten europäischen Befragten
(62
Prozent) geben an, dass sie noch nie so besorgt über die Zahlungsfähigkeit ihrer
Schuldner waren und prognostizieren, dass das Risiko von Zahlungsverzug in den
nächsten zwölf Monaten zunehmen wird. Nahezu die Hälfte aller
europäischen
Unternehmen geht davon aus, dass das Risiko von Zahlungsverzögerungen und
-ausfällen zunehmen wird, und mit dem Wegfall der staatlichen Unterstützung wird
die Situation noch schwieriger werden.

Das Zahlungsverhalten wird durch staatliche Unterstützung überdeckt - aber das
ist nicht das ganze Bild

Die europäischen Unternehmen haben jedoch nicht nur dank staatlicher
Unterstützung und verbesserter Technologieentwicklung überlebt. Der Bericht
zeigt, dass die Unternehmen versucht haben, die Zahlungsfristen zu verkürzen und
ihre Zahlungsbedingungen gegenüber den Kunden strenger zu gestalten. Im Jahr
2021 gibt es einen Rückgang von 20 Prozent gegenüber dem letzten Jahr bei den
Unternehmen, die längere Zahlungsfristen akzeptiert haben als ihnen lieb ist, um
die Kundenbeziehung zu schützen. Darüber hinaus hat die Pandemie die Unternehmen
dazu motiviert, einen proaktiveren Ansatz zu verfolgen, wie sie die Liquidität
und das Risiko verspäteter Zahlungen mindern. Mehr als sechs von zehn (65
Prozent) der kleinen und mittelständischen Unternehmen geben an, dass die
Pandemie sie motiviert hat, sich in diesem Bereich zu verbessern.

Unternehmen sehen Zahlungsverzug als ein gesellschaftliches Problem und fordern
eine gesamtgesellschaftliche Lösung

In Anbetracht von Covid-19 sehen die Führungskräfte der Unternehmen eine
Unsicherheit für die nächsten Jahre voraus. Etwa die Hälfte der Firmen, die
einen Gewinnrückgang verzeichnen mussten, geben an, dass es bis 2022 oder 2023
dauern wird, bis sie eine Rückkehr zum normalen Geschäftsverlauf sehen. Deutsche
Unternehmen sind nach der flächendeckenden Impfung im Land optimistisch, was
ihre Aussichten angeht: 77 Prozent erwarten, dass die Einführung des Impfstoffs
einen positiven Einfluss auf ihre Leistung im Jahr 2021 haben wird, verglichen
mit 73 Prozent in ganz Europa. 46 Prozent sagen, dass sie so positiv in die
Zukunft blicken wie schon lange nicht mehr, ein Prozentpunkt über dem
europäischen Durchschnitt (45 Prozent).

Im Vergleich zum letztjährigen Bericht geht es heute weniger darum, das
Überleben zu sichern, sondern mehr darum, Wachstum zu ermöglichen und neue
Mitarbeiter einzustellen.

Europäische Führungskräfte sagen, dass verspätete Zahlungen das Wachstum
bremsen
und dass schnellere Zahlungen ihrer Kunden sie in die Lage versetzen würden, in
die Steigerung ihrer Nachhaltigkeitsleistung zu investieren und Innovationen
durch digitale Strategien zu verfolgen. Viele Unternehmen glauben, dass
individuelle Maßnahmen nicht ausreichen, um mit Zahlungsverzug umzugehen,
sondern sehen ihn als ein gesellschaftliches Problem, das sich in einer neuen,
europaweiten Gesetzgebung widerspiegeln sollte.

Schließlich zeigt die Ausgabe 2021 des European Payment Report von Intrum, dass
die wirtschaftliche Erholung in hohem Maße von einer verantwortungsvollen
Zahlungsabwicklung, einem soliden Kreditmanagement und dem Zugang zu gleichen
Wettbewerbsbedingungen abhängt. Nachhaltige Cashflows und langfristige
Rentabilität sind wichtiger denn je, damit Unternehmen das erhebliche
Wachstumspotenzial nutzen können, das sie am Horizont sehen.

Der Bericht ist erhältlich unter http://www.intrum.de/epr2021

Über die Studie:

*Der European Payment Report beschreibt die Auswirkungen von Zahlungsverzug auf
die Aussichten, das Wachstum und die Entwicklung von Unternehmen. Intrum hat
Daten von 11.187 kleinen, mittleren und großen Unternehmen aus 29 europäischen
Ländern und 11 Branchen gesammelt. Die Feldforschung fand zwischen dem 25.
Januar und dem 16. April 2021 statt.

Pressekontakt:

Kristina Klehr, Marketing
Intrum Deutschland GmbH. E-Mail: mailto:PressestelleDE@intrum.com

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