Das hat zu langen Warteschlangen und explodierenden Preisen an den Tankstellen sowie zu Störungen bei Fluggesellschaften und anderen Unternehmen geführt.

Das Problem ist nicht so sehr der Mangel an Rohöl, sondern der Mangel an Raffinerien, die es in brauchbaren Kraftstoff umwandeln können.

Die Raffinerien in Afrika südlich der Sahara können theoretisch 1,36 Millionen Barrel Öl pro Tag verarbeiten.

Da viele jedoch außer Betrieb sind, wurden im vergangenen Jahr nur 30% dieser Kapazität genutzt.

Die Anlagen in Kamerun, Ghana und Senegal sind alle geschlossen, ebenso wie vier in Südafrika.

Nigeria - der größte Ölproduzent des Kontinents - pumpt über 1,3 Millionen Barrel pro Tag, kann aber nur 1% davon verarbeiten.

Obwohl das Land Rohöl exportiert, ist es für fast 80% seines inländischen Kraftstoffbedarfs auf Importe angewiesen.

Die Probleme sind entstanden, nachdem sich westliche Unternehmen aus Raffinerieprojekten in Afrika zurückgezogen haben und lokale Investoren nicht in der Lage waren, die Lücke zu schließen.

Jetzt versuchen die Regierungen verzweifelt, eine Lösung zu finden.

Ghana versucht, eine Raffinerie wieder in Betrieb zu nehmen, die seit einer Explosion im Jahr 2017 außer Betrieb ist.

Ähnlich verhält es sich in Kamerun, wo ein Feuer 2019 eine Anlage lahmgelegt hat.

Der Zementmagnat Aliko Dangote - der reichste Mann Afrikas - baut eine große Raffinerie in Nigeria.

Sie wird jedoch erst im nächsten Jahr in Betrieb gehen, und andere Projekte sind wegen Geldmangels ins Stocken geraten.

In der Zwischenzeit wächst die Besorgnis über die steigenden Kraftstoffpreise, die durch den Konflikt in der Ukraine nicht gerade begünstigt werden.

Analysten sagen, dass es keine Anzeichen für eine schnelle Lösung gibt.