NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag von ihrem scharfen Einbruch in den vergangenen Wochen erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur März-Lieferung kostete gegen Mittag 30,04 US-Dollar. Das waren 1,49 Dollar mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI zur Lieferung im Februar stieg um 53 Cent auf 29,95 Dollar.

Am Montag waren die Ölpreise auf neue zwölfjährige Tiefstände gefallen, nachdem Handelssanktionen gegen das Opec-Mitglied Iran aufgehoben worden waren. Weil Iran seine Ausfuhren schnell ausweiten will, dürfte das ohnehin zu hohe Ölangebot weiter steigen. Der Preisdruck der vergangenen Monate sollte damit eher stärker als schwächer werden. Experten nennen als möglichen Entlastungsfaktor zumeist eine im Laufe des Jahres erwartete geringere Produktion in den USA.

Ähnlich argumentieren die Opec und die Internationale Energieagentur IEA. Es wird damit gerechnet, dass das Angebot außerhalb der Opec im laufenden Jahr deutlich fällt und die globale Nachfrage steigt, so dass Platz für iranisches Öl entstünde. Allerdings warnt die IEA zugleich vor der Gefahr eines anhaltenden Preisverfalls.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist weiter gefallen. Am Dienstag meldete das Opec-Sekretariat, dass der Korbpreis am Montag 23,58 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 1,16 Dollar weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./bgf/jkr