Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

KLIMASCHUTZ - Der Bund der Steuerzahler fordert, beim Klimaschutz aufs Preisschild zu achten. "Ich fürchte, auf uns Steuerzahler kommt jährlich ein zweistelliger Milliardenbetrag zu", sagte Reiner Holznagel der Bild-Zeitung. Damit Klimaschutz auch wirklich gelinge, müsse auf der Kostenseite mit offenen Karten gespielt werden. "Deshalb mein Appell: Wir brauchen seriöse Preisschilder für einzelne Maßnahmen und eine kritische Überprüfung, ob erklärte Ziele überhaupt erreicht werden können." Jetzt seien Prioritäten wichtig: "Projekte, die dem Klimaschutz kostengünstig und wirkungsvoll voranbringen, müssen Vorfahrt haben." (Bild)

BÜROKRATIEABBAU - Der Normenkontrollrat, seit 15 Jahren offizielles Bürokratiewächtergremium der Bundesregierung, muss aus dem Kanzleramt ausziehen. Anders als seine Amtsvorgängerin Angela Merkel (CDU) will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Arbeit des zehnköpfigen Expertenrates nicht mehr als Chefsache behandeln und die Aufgabe stattdessen an das Justizressort abgeben. Das ergibt sich aus einem Gesetzentwurf zur Änderung des Normenkontrollratsgesetzes, den das Bundeskabinett an diesem Mittwoch beschließen will und der der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegt. (FAZ)

RECHENZENTREN - Mit steigendem Datenvolumen wächst auch der Bedarf der Banken an Rechenzentren. Dabei sind die Institute bestrebt, einen möglichst hohen Anteil des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Eine Umfrage der Börsen-Zeitung zeigt nun, dass sie insbesondere in den selbst betriebenen Rechenzentren einen sehr grünen Energiemix von 80 bis 100 Prozent Ökostrom haben. Nachholbedarf besteht häufig noch bei externen Dienstleistern, die Colocation-Rechenzentren betreiben; aber auch dort sind in der Regel schon Maßnahmen ergriffen worden, um Verbesserungen zu erzielen mit der Migration auf Cloud Banking. (BöZ)

LIEFERKETTEN - Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) warnt angesichts der steigenden Infektionszahlen durch die Omikron-Welle vor massiven Störungen der Lieferketten. "Es droht kein Zusammenbruch, aber eine massive Störung der Lieferketten - zumindest temporär", sagte BGA-Präsident Dirk Jandura den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Werde Omikron einen eher milderen Verlauf nach sich ziehen, sei ein lang anhaltender Zusammenbruch der Lieferketten zwar eher unwahrscheinlich. Dennoch warnte der BGA-Präsident: "Da Omikron sich aber deutlich schneller weltweit verbreitet, kann es im schlimmsten Fall schon zu weitreichenden Unterbrechungen im globalen Liefernetzwerk kommen." (Funke Mediengruppe)

NACHHALTIGE FONDS - Die Finanzaufsicht Bafin schafft schon vor Veröffentlichung ihrer geplanten Richtlinie für nachhaltige Fonds Fakten und wendet die neuen Regeln bereits an. Nach Angaben einer Behördensprecherin wurden etliche neue Fonds nach diesen Vorgaben zugelassen. Dies sei fast jeder zweite der rund 40 neu zugelassenen Fonds seit Anfang August gewesen, als die Konsultationsfassung der Richtlinie veröffentlicht worden war. Das Vorhaben der deutschen Finanzaufsicht war auf heftige Abwehr der heimischen Anbieter gestoßen, da diese sich dadurch im europäischen Wettbewerb benachteiligt sehen. (BöZ)

HIGHTECH-EXPORTE - Der deutsche Hightech-Sektor gerät zunehmend unter Druck. Der Anteil Deutschlands an den weltweit exportierten Hightech-Waren hat sich seit 1990 nahezu halbiert. Das zeigt eine Untersuchung der bundeseigenen Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing (GTAI), die dem Handelsblatt vorliegt. Hightech-Exporte wie Chips, Arzneimittel oder Flugzeuge stagnieren hierzulande seit 2011 nahezu. (Handelsblatt)

EMISSIONSHANDEL - Ein neuer Kompromissvorschlag aus dem Europaparlament soll den Widerstand zahlreicher Staaten und EU-Abgeordneter gegen die geplante Ausweitung des Emissionshandels auf Gebäude und Verkehr brechen: Die Staaten sollen Privathaushalten die CO2-Preise zumindest vorübergehend für einige Jahre erlassen können. Voraussetzung dafür ist, dass sie die angestrebte Verringerung des CO2-Ausstoßes auf andere Weise sicherstellen können. Damit will der im Europaparlament federführend zuständige deutsche Abgeordnete, Peter Liese (CDU) die nötige Mehrheit für den Kommissionsvorschlag vom Juli 2021 sicherstellen, wie die Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) berichtet. (FAZ)

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January 12, 2022 01:19 ET (06:19 GMT)