MOSKAU (dpa-AFX) - Der moskautreue Präsident der Ex-Sowjetrepublik Moldau, Igor Dodon, schließt die Kündigung eines Abkommens mit der EU nicht aus. "Wir sind Pragmatiker. Ich denke, dass dieses Assoziierungsabkommen keinerlei Vorteile für Moldau gebracht hat", sagte Dodon bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin am Dienstag in Moskau. Stattdessen wolle er bis März einen Vertrag mit der von Russland dominierten Eurasischen Wirtschaftsunion schließen.

Moldau mit seinen rund 3,5 Millionen Einwohnern gilt als eines der ärmsten Länder Europas. 2014 rückte das Land mit dem Partnerschaftsabkommen näher an die EU heran. Russland kritisiert dies scharf.

Moldau ist zerrissen zwischen einer Regierung, die einen EU-Beitritt anstrebt, und einer prorussischen Opposition. Der moskaunahe Staatschef Dodon hat vor allem repräsentative Aufgaben. Proeuropäische Politiker würden Dodon am liebsten wieder absetzen.

Der russische Präsident Putin begrüßte Dodons Pläne für eine wirtschaftliche Annäherung an Russland. Moskau hatte 2013 unter anderem den Import von Wein aus dem landwirtschaftlich geprägten Moldau verboten. Dodon betonte, sein Land habe den russischen Markt verloren, und dennoch sei der Export in die EU nicht gestiegen./tjk/DP/stw