HEIDELBERG (dpa-AFX) - "Rhein-Neckar-Zeitung" zu CDU/AKK:

"Parteitage sind Orte des Gefühls. Da werden Sieger gefeiert, Niederlagen am Abend gemeinsam verdaut, Wunden im kleinen Kreis geleckt - und gelegentlich gibt es diese stillen Momente, wenn man in einer großen Messehalle eine Nadel fallen hören könnte. Einen solchen Moment erzeugte die scheidende CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer am Freitagabend in der Messe Berlin, als sie bekannte, sie habe nach dem Abdriften der thüringischen CDU, die letzten Februar gemeinsam mit der AfD einen Ministerpräsidenten wählte, keine Autorität mehr besessen. Deshalb musste sie zurücktreten. Hat man das schon einmal so klar und deutlich von einem CDU-Vorsitzenden gehört? AKK ist nicht die erste, die in diesem Amt scheitert. Aber sie ist vermutlich die Ehrlichste. Schade, dass dieser souveräne Abgang in der Stille des Internets verhallte. Zu Nicht-Corona-Zeiten hätte es stehende Ovationen gegeben. Das hätte die Gestrauchelte verdient. Hut ab vor dieser Souveränität."/yyzz/DP/he