HEIDELBERG (dpa-AFX) - "Rhein-Neckar-Zeitung" zu Grüne/ Palmer:

"Nun gut, 500 Unterstützer-Unterschriften für Boris Palmer sind bei 125 000 Grünen-Mitgliedern auch nur 0,4 Prozent. Aber der reichlich spät organisierte Zwergenaufstand legt den Finger dennoch in die Wunde: Es ist eine Mischung aus Hybris und Arroganz, die zum Ausschlussverfahren gegen den Tübinger Oberbürgermeister geführt hat. Hybris, weil die Grünen im Südwesten sich als neue Volkspartei fühlen und es deshalb versäumen, in die Breite der Gesellschaft hineinzufühlen. Arroganz, weil der Parteiapparat in der Folge die "richtige" Gesinnung über die Popularität eines Amtsinhabers stellt. Als Klientelpartei ist das unproblematisch. Als Volkspartei ein Grund zum Scheitern. Zwei Szenarien: Palmer gewinnt ohne grünes Parteibuch die OB-Wahl - oder ein Kandidat einer anderen Partei nimmt die Öko-Hochburg. Das Muster ist bekannt - Freiburg wurde bereits 2018 an die politische Konkurrenz abgegeben, Stuttgart folgte im Jahr 2020."/yyzz/DP/he