BERLIN (dpa-AFX) - 'taz' zu Bayer/Glyphosat

Spätestens jetzt sollten der Chemiekonzern Bayer und die anderen Glyphosathersteller das meistverkaufte, aber unter Krebsverdacht stehende Pestizid vom Markt nehmen. Der zuständige US-Richter Vince Chhabria hat nun den Vergleichsentwurf abgelehnt, bei dem Bayer künftige Kläger mit insgesamt 2 Milliarden Dollar abspeisen wollte. Das sollte skandalöserweise auch für Glyphosatnutzer gelten, die vielleicht erst in einigen Jahren Krebs bekommen. Der Vorschlag sah auch viel geringere Entschädigungszahlungen vor als die bisher zugesprochenen. Diese Lösung hat Chhabria zu Recht abgelehnt. Für Bayer bedeutet das, dass das Klagerisiko riesig bleibt. Der Konzern musste bereits allein an einen Kläger 20,5 Millionen Dollar zahlen. Zuletzt waren insgesamt 125.000 Klagen bekannt. Und es werden immer mehr werden, denn immer mehr Glyphosat­anwender werden Krebs bekommen und dann vor Gericht gehen./yyzz/DP/zb