Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Wirtschaft in der Eurozone hat im Mai an Schwung verloren, blieb aber auf einem robusten Wachstumskurs. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 54,9 Zähler von 55,8 im Vormonat, wie S&P Global (ehemals IHS Markit) im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 55,0 Punkte vorhergesagt.

Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes fiel auf 54,4 Punkte von 55,5 im Vormonat. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 54,6 Zähler prognostiziert. Der Index für den Servicesektor sank auf 56,3 Punkte von 57,7 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Stand von 57,5 Punkten erwartet.

"Die Wirtschaft der Eurozone blieb im Mai auf erfreulich robusten Wachstumskurs, da die angeschlagene Industrie durch den florierenden Servicesektor ausgeglichen wurde", kommentierte S&P-Global-Chefvolkswirt Chris Williamson. Die Daten wiesen auf ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,6 Prozent im zweiten Quartal hin.

"Es bleibt jedoch abzuwarten, wie lange dieser Aufschwung im Servicesektor anhalten wird, vor allem angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten", fügte Williamson hinzu. "Besorgniserregend bleibt vor allem die Schwäche der Industrie, da es erste Hinweise darauf gibt, dass die dortige Flaute bereits auf einige Bereiche des Servicesektors übergreift."

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May 24, 2022 04:16 ET (08:16 GMT)