BERLIN/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Renommierte Ökonomen fordern angesichts der Gefahren neuer Finanzkrisen in Europa grundlegende Reformen. Eine Auswahl:

- Die ABHÄNGIGKEIT ZWISCHEN STAATEN UND IHREN BANKEN soll reduziert werden. Bislang halten Banken oft Staatsanleihen ihres Heimatlandes. Es sollen nun Anreize geschaffen werden, dass Banken Geld breiter anlegen.

- Die SCHULDENREGELN sollen durch ein langfristiges Schuldenabbauziel ersetzt werden. Die Staatsausgaben sollten auf lange Sicht nicht schneller wachsen dürfen als die (nicht preisbereinigte) Wirtschaftsleistung.

- INSOLVENZORDNUNG FÜR STAATEN: Es sollte geordnete

Schuldenrestrukturierungen für Länder geben, deren Zahlungsfähigkeit nicht durch an Auflagen geknüpfte Hilfskredite wiederhergestellt werden kann. Länder mit langfristig nicht tragbarer Verschuldung sollen keine Rettungskredite mehr erhalten.

- Ein GEMEINSAMER KRISENFONDS, der durch Beiträge der Mitgliedstaaten finanziert wird. Er könnte helfen, wenn die Beschäftigung in einem oder mehreren Staaten einbricht.

- Ein GEMEINSAMES WERTPAPIER: Es soll ein sogenanntes synthetisches Wertpapier geschaffen werden.

- Ein NEUES INSTITUTIONEN-GERÜST FÜR DIE EUROZONE: Bislang wacht die EU-Kommission über die nationalen Wirtschaftspolitiken. Künftig könnte eine unabhängige Institution dies übernehmen. Die EU-Kommission könnte den Vorsitz in der Gruppe der Euro-Finanzminister übernehmen./asa/DP/das