BERLIN (Dow Jones)--Labore sollen nach dem Willen der Bundesregierung in positiven Proben des Sars-CoV-2-Virus verstärkt nach möglichen Mutationen suchen. Die sogenannte Coronavirus-Surveillance-Verordnung sieht vor, "die Analyse der Coronaviren massiv zu fördern", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin. Ziel ist, mindestens fünf Prozent aller positiven Testungen zu sequenzieren.

"Die Analyse des Coronavirus wird damit fester Bestandteil der Pandemieüberwachung", so Spahn. Konkret werden die Labore verpflichtet, ihre Ergebnisse zu sequenzieren und an das Robert-Koch-Institut zu melden. Dafür erhalten sie einmalig 220 Euro pro Sequenz - und damit mehr als die zunächst vorgeschlagenen 200 Euro.

Allerdings gehe es nicht nur die "um schiere Menge", sondern auch darum, die Daten repräsentativ zu machen, zu verarbeiten und zu wissen, wie weit sich Mutationen aus Großbritannien, Südafrika oder Brasilien bereits in Deutschland verbreitet hätten. Bislang stünden alle gefundenen Varianten in Zusammenhang mit Reisetätigkeit und Kontakten nach Großbritannien, erklärte der Bundesgesundheitsminister. Um Virusmutationen einzudämmen, hat die Bundesregierung zuvor auch massiv die Einreise aus Ländern mit neuen Virusvarianten eingeschränkt.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/uxd

(END) Dow Jones Newswires

January 18, 2021 04:54 ET (09:54 GMT)