Südafrikas SPAR holt Rechtsgutachten zu Kreditvorwürfen ein

Die südafrikanische SPAR-Gruppe holt ein Rechtsgutachten zu den Vorwürfen der Medien ein, sie habe sich an "fiktiven" und "betrügerischen" Krediten beteiligt, teilte der Lebensmitteleinzel- und -großhändler am Freitag mit und kündigte gleichzeitig an, dass sein Vorstandsvorsitzender zurücktreten werde.

Die lokalen Online-Zeitungen Business Day, News24 und das Nachrichtenmagazin Financial Mail haben über verschiedene Anschuldigungen von unabhängigen Einzelhändlern, die die Marke SPAR verwenden, wegen Betrugs, fiktiver Kredite und rassistischer Voreingenommenheit berichtet.

SPAR bestritt, dass die finanziellen Vorwürfe symptomatisch für eine "zweifelhafte" Buchführung seien oder dass das Unternehmen einige seiner Einzelhändler aufgrund ihrer Rasse oder ihres Standorts diskriminiert habe.

Die Medienberichte warfen auch Fragen über die Unabhängigkeit des nicht geschäftsführenden Vorsitzenden Graham O'Connor auf.

"Herr Graham O'Connor ... ist der Ansicht, dass es im besten Interesse des Unternehmens ist, von seiner Rolle als Vorstandsvorsitzender zurückzutreten, damit sich der Vorstand auf die aktuellen Vorwürfe konzentrieren kann, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist", sagte SPAR.

Andrew Waller, derzeit ein führender unabhängiger Direktor bei SPAR, wird interimistisch den Vorsitz übernehmen, bis ein dauerhafter Ersatz gefunden ist, heißt es weiter.

Ein Vorwurf, über den Business Day berichtete, betraf den Verkauf eines der SPAR-eigenen Geschäfte für einen Buchwert von knapp 11 Millionen Rand (633.700 $) an eine Gruppe unabhängiger Einzelhändler, denen SPAR den Kredit für den Kauf und die Renovierung des Geschäfts im Jahr 2018 vorgestreckt hatte.

Unter Berufung auf einen Bericht, der im Auftrag des SPAR-Vorstands von einer Anwaltskanzlei erstellt wurde, berichtet das Nachrichtenmagazin, dass die Einzelhändler nur 8 Millionen Rand gezahlt haben, was bedeutet, dass "SPAR die Differenz zwischen der niedrigeren Zahlung und dem höheren Buchwert des Geschäfts nicht als Abschreibung in seinen Büchern ausweisen muss."

SPAR sagte in einer Erklärung: "Der Vorstand nimmt die Anschuldigungen über fiktive und betrügerische Kredite sehr ernst und holt ein Rechtsgutachten ein. SPAR möchte den Aktionären versichern, dass es sich um einen Einzelfall handelt und dass dies weder die Buchhaltungspolitik noch die Praxis von SPAR ist."

($1 = 17,3582 Rand)