Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Bundesregierung senkt Wachstumsprognose 2021 auf 3,0 Prozent

Die Bundesregierung geht für dieses Jahr von einem Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,0 Prozent aus und senkt damit ihre Prognose vom Oktober 2020 um 1,4 Prozentpunkte. Das geht aus dem Jahreswirtschaftsbericht mit dem Titel "Corona-Krise überwinden, wirtschaftliche Erholung unterstützen, Strukturen stärken" hervor, den das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin verabschiedete. "Der Aufschwung geht auch in 2021 weiter, wenn auch mit weniger Dynamik", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) anlässlich der Vorstellung der neuen Prognose.

Scholz: Deutschland kommt vergleichsweise gut durch die Krise

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat trotz der Senkung der deutschen Wachstumsprognose für 2021 auf 3,0 Prozent auf eine vergleichsweise immer noch gute Lage in Deutschland verwiese. "Die Pandemie hat uns noch immer fest im Griff", betonte Scholz. Das spiegele sich auch in den Konjunkturerwartungen in ganz Europa. "Die Herausforderungen sind enorm, aber mit Blick auf die anderen großen europäischen Volkswirtschaften kommen wir vergleichsweise gut durch diese Krise", hob Scholz hervor.

Arbeitsagentur: Langzeitarbeitslosigkeit steigt stark

Die Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland nimmt mit der Corona-Krise erstmals nach fast 20 Jahren wieder deutlich zu. Laut Bundesagentur für Arbeit hat sie sich allein seit Anfang 2020 um rund ein Drittel erhöht. "Die Zahl der Langzeitarbeitslosen war vor der Pandemie auf unter 700.000 gesunken, inzwischen ist sie wieder auf über 900.000 gestiegen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

EZB-Chefökonom: Digitaler Euro kein Teil der Strategieprüfung

EZB-Chefvolkswirt Philip Lane hat versichert, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Einführung eines digitalen Euro nicht mit der Zielrichtung prüft, in ihm ein wirksames geldpolitisches Instrument zu finden. "Die Arbeit an einem digitalen Euro sollte nicht verwechselt werden mit der Arbeit an der Strategieprüfung", sagte Lane in einer vom Think Tank Bruegel veranstalteten Diskussion über die Strategieprüfung.

Vertrag für Reform des Euro-Rettungsfonds ESM unterzeichnet

Nach jahrelangen Verhandlungen haben die Euro-Länder die Stärkung ihres Krisenfonds ESM auf den Weg gebracht. Vertreter der Mitgliedstaaten unterzeichneten Vereinbarungen für die Änderung des ESM-Vertrags. Mit ihnen soll die Rolle des Fonds bei der Krisenvorbeugung und- bekämpfung gestärkt werden. Zudem wird ein Absicherungsfonds für die Abwicklung maroder Banken geschaffen. Die Reform muss nun von den nationalen Parlamenten ratifiziert werden.

IWF sieht Finanzstabilitätsrisiken derzeit unter Kontrolle

Die Risiken für die weltweite Finanzstabilität sind nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) derzeit unter Kontrolle. In der Aktualisierung seines Globalen Finanzstabilitätsberichts fordert der IWF die Behörden aber dazu auf, die von der Krise bloßgelegten Schwachstellen nicht aus dem Blick zu verlieren. Dazu zählt er die steigende Unternehmensverschuldung, Schwachstellen bei Nicht-Banken im Finanzsektor, die zunehmende Staatsverschuldung, Probleme beim Marktzugang für Entwicklungsländer und die sinkende Profitabilität von Banken.

Scholz dringt bei Yellen auf faire Besteuerung

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat in einem Telefonat mit der neuen US-Finanzministerin Janet Yellen die Bedeutung der internationalen Bemühungen um eine Digital- und eine Mindeststeuer betont. In den kommenden Monaten würden die Besteuerung der Digitalwirtschaft und eine globale effektive Mindeststeuer zu den Schlüsselthemen gehören, sagte Scholz demnach bei der ersten Diskussion mit Yellen als Amtskollegin, teilte das Bundesfinanzministerium über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

US-Aufträge für langlebige Güter steigen im Dezember leicht

Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Dezember schwächer gestiegen als erwartet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, erhöhten sich die Orders gegenüber dem Vormonat nur um 0,2 Prozent. Damit ist der Auftragseingang in dieser Kategorie den achten Monat in Folge gestiegen. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten allerdings mit einem Anstieg von 0,8 Prozent gerechnet.

Biden ordnet Stopp neuer Öl- und Gasbohrungen auf bundeseigenem Land an

Der neue US-Präsident Joe Biden verhängt im Kampf gegen den Klimawandel einen Stopp neuer Öl- und Gasbohrungen auf bundeseigenem Land. Das Moratorium für die Vergabe neuer Bohrrechte ist nach Angaben des Weißen Hauses in einem Dekret festgehalten, das Biden am Mittwoch unterzeichnen wollte. Der neue Präsident plant zudem für den 22. April, den sogenannten Earth Day, einen internationalen Klimagipfel.

+++ Konjunkturdaten +++

Brasilien Leistungsbilanz Dez Defizit 5,4 Mrd USD (Nov: Überschuss 202 Mio USD)

Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen Dez 739 Mio USD

Brasilien/Ausländische Direktinvestitionen 12 Monate 34,2 Mrd USD

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 27, 2021 13:00 ET (18:00 GMT)