Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

DIW: Deutsches BIP schrumpft im ersten Quartal um 3 Prozent

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) erwartet angesichts des Corona-Lockdowns für das erste Quartal einen deutlichen Rückgang des deutschen Bruttoinlandprodukts. Die Wirtschaft dürfte von Januar bis März um 3 Prozent schrumpfen nach einer Stagnation im Schlussquartal 2020.

IAB-Beschäftigungsbarometer sinkt im Januar

Das Beschäftigungsbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Januar um 0,4 Punkte auf 100,2 Punkte gefallen. Trotz des ersten deutlicheren Rückgangs seit dem ersten Lockdown bleibt der Indikator damit knapp im positiven Bereich. "Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Arbeitsmarkt insgesamt auch einem verlängerten Lockdown standhalten kann", sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen".

Ifo-Beschäftigungsbarometer fällt im Januar

Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist im Januar auf 95,0 Punkte gefallen nach auf 95,5 im Dezember. "Die Einstellungspläne der deutschen Unternehmen sind zu Beginn des neuen Jahres leicht geschrumpft", erklärte das Ifo-Institut. "Der Lockdown führt insbesondere im Einzelhandel zu mehr Entlassungen." In der Industrie sei das Barometer zwar zum achten Mal in Folge gestiegen. Gleichwohl sind laut Ifo die Unternehmen, die angeben, ihre Mitarbeiterzahl zu verkleinern, noch in der Mehrheit.

Ifo-Institut: Exporterwartungen merklich verbessert

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich deutlich aufgehellt. Die Ifo-Exporterwartungen der Industrie sind im Januar von 1,9 Punkten auf 6,0 Punkte gestiegen, wie das Institut mitteilte. Das sei der beste Wert seit Oktober. Klarheit beim Brexit und der US-Präsidentschaft, eine robuste Industriekonjunktur und der weltweite Impfstart hätten zu einem "vorsichtigen Optimismus" in der deutschen Exportwirtschaft geführt.

DSGV: Erholungsperspektive für Wirtschaft bleibt intakt

Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe sind "vorsichtig optimistisch" für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa. Im Jahr 2021 werde das deutsche Wirtschaftswachstum nach ihren Berechnungen bei 3,5 Prozent liegen und im Jahr 2022 bei 3,1 Prozent, erklärte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV).

Kanzleramtschef Braun fordert Aussetzung der Schuldenbremse

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat angesichts der finanziellen Belastungen infolge der Corona-Krise gefordert, die Schuldenbremse für einen längeren Zeitraum auszusetzen und dafür das Grundgesetz zu ändern. "Die Schuldenbremse ist in den kommenden Jahren auch bei ansonsten strenger Ausgabendisziplin nicht einzuhalten", schrieb Braun in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt. Gleichzeitig sprach sich Braun dagegen aus, in den kommenden Jahren weiter wie 2020 und 2021 die Ausnahme für Naturkatastrophen zu nutzen.

CDU-Finanzpolitiker für Aussetzen der Schuldenbremse 2022

Nach dem Vorschlag von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) einer längeren Aussetzung der Schuldenbremse gibt es in der Union trotz heftiger Kritik teilweise Unterstützung. "Ich sehe angesichts der andauernden Pandemielage auch für das nächste Jahr die Begründung für einen Katastrophenfall, der ein drittes Mal das Aussetzen rechtfertigen könnte", sagte der Vorsitzende der finanzpolitischen Sprecher der Union, Mike Mohring (CDU), dem Tagesspiegel. Ein generelles längeres Aussetzen, wie von Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) vorgeschlagen, lehne er jedoch ab.

SPD will wegen Corona nur schrittweisen Abbau der Neuverschuldung

Die SPD hat in der von Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) ausgelösten Diskussion um die Schuldenbremse für einen schrittweisen Abbau der Neuverschuldung über die kommenden Jahre geworben, wie ihn die fünf Wirtschaftweisen vorgeschlagen haben. Die Mitglieder des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hatten in ihrem Jahresgutachten eine "stufenweise Reduktion der strukturell zulässigen Nettoneuverschuldung" bis 2024 ins Spiel gebracht, analog zum Vorgehen in den Jahren 2010 bis 2016.

Designierte US-Handelsministerin kündigt harten Kurs gegenüber China an

Die vom neuen US-Präsidenten Joe Biden nominierte Handelsministerin Gina Raimondo hat einen harten Kurs gegenüber China angekündigt. Sollte sie vom Senat als Ministerin bestätigt werden, werde sie "sehr aggressiv sein, um den Amerikanern dabei zu helfen, sich gegen die unfairen Praktiken Chinas zu wehren", sagte Raimondo am Dienstag bei einer Anhörung in der Kongresskammer.

China bezeichnet Militärübungen über Taiwan als "Warnung an externe Kräfte"

Die chinesische Regierung hat Militärübungen im Luftraum von Taiwan als "ernsthafte Warnung an externe Kräfte" bezeichnet. Die Übungen seien notwendig, um "die nationale Souveränität und territoriale Integrität zu schützen", teilte Peking am Mittwoch mit. Die Sprecherin des Büros für Taiwan-Angelegenheiten, Zhu Fenglian, betonte, dass China sich "alle Maßnahmen" vorbehalte, um auf externe Einmischungen zu reagieren, einschließlich der Anwendung von Gewalt.

Russische Duma billigt Verlängerung von New-Start-Abkommen mit den USA

Das russische Unterhaus hat am Mittwoch die Verlängerung des New-Start-Abkommens mit den USA gebilligt. 399 Abgeordnete der Duma votierten einstimmig für die fünfjährige Verlängerung, für die sich auch bereits die US-Regierung des neuen Präsidenten Joe Biden ausgesprochen hatte. Der Abrüstungsvertrag würde sonst am 5. Februar auslaufen.

Brüssel weist Angaben von Astrazeneca-Chef im Streit um Corona-Impfstoff zurück

Die EU hat Angaben des Impfstoffherstellers Astrazeneca zur Begründung von Lieferengpässen zurückgewiesen. "Wir bestreiten viele Dinge in diesem Interview", sagte ein EU-Vertreter am Mittwoch mit Blick auf ein Gespräch von Unternehmenschef Pascal Soriot mit mehreren europäischen Zeitungen. "Zum Beispiel die Idee, dass Produktionsstätten in Großbritannien für Lieferungen in das Vereinigte Königreich reserviert seien."

Astrazeneca: Werden an Treffen mit EU zu Covid-19-Impfstoff teilnehmen

Astrazeneca will sich nun doch mit den Vertretern der Europäischen Union treffen, um die geplanten Lieferungen des Covid-19-Impfstoffs in die EU zu besprechen. Mehrere Medien hatten berichtet, dass der britisch-schwedische Pharmakonzern das für Mittwoch geplante Treffen kurzfristig abgesagt habe.

Biontech: Sanofi-Beteiligung an Vakzin-Produktion ändert nichts an Liefermenge 2021

Die Beteiligung des französischen Pharmariesen Sanofi an der Herstellung des Corona-Impfstoffs von Biontech ändert nach Angaben des Mainzer Unternehmens nichts am Gesamtumfang der Vakzin-Produktion. Es bleibe bei den geplanten 2 Milliarden Impfdosen, teilte Biontech-Sprecherin Yasmina Alatovic am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP schriftlich mit.

Laschet: Langzeitplan in Kampf gegen Corona wäre "falsche Herangehensweise"

In der Debatte über mögliche Szenarien für einen künftigen Ausstieg aus den verschärften Corona-Auflagen hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Forderungen nach einem Langzeitplan eine Absage erteilt. "Keiner kann heute sagen, was im Mai und im Juni und im Juli geöffnet oder geschlossen wird", sagte Laschet am Mittwoch vor dem Düsseldorfer Landtag.

Frankreichs Arbeitslosenquote sinkt im viertel Quartal

Die Arbeitslosigkeit in Frankreich ist im vierten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal um 2,7 Prozent gesunken. Nach Mitteilung der zuständigen Behörde waren offiziell 3,306 Millionen Menschen auf der Suche nach Arbeit. Das waren 2,7 Prozent weniger als im dritten Quartal, aber 8,1 Prozent mehr als im vierten Quartal 2019.

Schäuble warnt zu Holocaust-Gedenktag vor Erstarken von Hass-Ideologien

In der Gedenkstunde des Bundestags für die Opfer des Nationalsozialismus hat Parlamentspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) vor einem Erstarken von Hass-Ideologien gewarnt. "Es ist niederschmetternd, eingestehen zu müssen: Unsere Erinnerungskultur schützt nicht vor einer dreisten Umdeutung oder sogar Leugnung der Geschichte", sagte Schäuble am Mittwoch im Plenum. "Sie schützt auch nicht vor neuen Formen des Rassismus und des Antisemitismus, wie sie sich auf Schulhöfen, in Internetforen oder Verschwörungstheorien verbreiten."

+++ Konjunkturdaten +++

SCHWEDEN

Dez Handelsbilanz Überschuss 2,7 Mrd SEK

Dez Exporte 119,7 Mrd SEK

Dez Importe 117,0 Mrd SEK

USA

MBA Market Index Woche per 22. Jan -4,1% auf 907,6 (Vorwoche: 946,8)

MBA Purchase Index Woche per 22. Jan -4,0% auf 334,2 (Vorwoche: 348,2)

MBA Refinance Index Woche per 22. Jan -5,0% auf 4.261,5 (Vorwoche: 4.484,2)

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

January 27, 2021 07:30 ET (12:30 GMT)