Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Sentix: Rezession in Deutschland rückt in den Fokus

Die Lage der deutschen Wirtschaft hat sich nach Meinung von Investoren deutlich verschlechtert. Drohende Belastungen wie die Heizungssanierungen sowie der starke Preisanstieg für Nahrung und Energie dämpfen die Stimmung. Zudem bleibt aus Sicht des Beratungsunternehmen Sentix die Energiesicherheit ein Dauerbrenner. Der von Sentix erhobene Konjunkturindex für Deutschland fiel für Mai auf minus 14,5 (Vormonat: minus 6,9) Punkte. "Der saisonal untypische Rückgang der Lagewerte rückt das Thema Rezession erneut in den Fokus", erklärte Sentix.

Ifo: Einzelhandel in Stadtzentren verzeichnet Umsatzrückgänge

Die Einzelhandelsumsätze in den Zentren deutscher Großstädte liegen einer Studie des Ifo-Instituts zufolge 5 Prozent unter dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Profiteure sind hingegen die Vorstädte und das Umland, so das Ergebnis der Studie, die die Entwicklung in den Regionen Berlin, Dresden, Hamburg, München und Stuttgart betrachtet. Gleichzeitig haben die Geschäfte des Einzelhandels im vergangenen Jahr Marktanteile gegenüber dem Online-Shopping zurückgewinnen können. Im Sommer 2022 lag der Anteil der Online-Umsätze an privaten Konsumausgaben laut Ifo bei 21,2 Prozent.

Habeck wegen anstehender Transformation gegen Austeritätspolitik

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich angesichts des notwendigen Umbaus zur Treibhausgasneutralität gegen eine Austeritätspolitik in Deutschland und Europa ausgesprochen. Man müsse in erneuerbare Energien, in Energieeffizienz und kohlenstofffreie Produktionsmethoden investieren, wie er in einer Rede auf dem Forum New Economy erklärte. Im Wettkampf mit den USA, wo mithilfe des Inflation Reduction Act massiv in Ausbau umweltfreundlicher Technologie investiert werde, müsse Deutschland und Europa auf eine "transformative Industriepolitik" setzen.

Studie: 81 Prozent der Beschäftigten wollen Vier-Tage-Woche

Rund 81 Prozent der Vollzeiterwerbstätigen wünschen sich einer neuen Studie zufolge eine Vier-Tage-Woche mit entsprechend niedrigerer Wochenarbeitszeit. Durch kürzere Arbeitszeiten ließen sich Produktivitätsgewinne erzielen, so eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Demnach gaben knapp 73 Prozent an, eine Arbeitszeitverkürzung nur bei gleichem Lohn zu wollen. Nur 8 Prozent der Erwerbstätigen würden ihre Arbeitszeit auch reduzieren, wenn dadurch das Entgelt geringer ausfiel.

Durchschnittsrente für langjährig Versicherte bei 1.370 Euro

Die Rente für langjährig Versicherte in Deutschland betrug Ende 2021 durchschnittlich 1.370 Euro. Das geht nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Im Osten waren es demnach nur 1.255 Euro, im Westen 1.423 Euro monatlich.

Union fordert von Habeck die Entlassung von Staatssekretär Graichen

Die Unionsparteien haben Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erneut zur Entlassung seines Staatssekretärs Patrick Graichen aufgefordert. Gitta Connemann (CDU), Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, sagte im ARD-Morgenmagazin, dass es bei Graichen nicht um ein einzelnes Fehlverhalten gehe, wie etwa um die Bestellung seines Trauzeugen Michael Schäfer zum Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur (Dena), sondern dass Graichens Fehlverhalten Methode habe.

Niedersachsen für Verschiebung der Heizungspläne auf 2027

Niedersachsen plädiert dafür, die Heizungspläne der Bundesregierung um drei Jahre auf 2027 zu verschieben. "Es ist gut und richtig, dass wir uns endlich einer echten Wärmewende widmen. Allerdings stelle ich auch fest, dass für das im Raum stehende Inkrafttreten des Gesetzes bereits zum 1. Januar 2024 noch zahlreiche Fragen unbeantwortet sind", sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies der Neuen Osnabrücker Zeitung. "Ich als Wirtschafts- und Bauminister halte eine solche Verschiebung für sinnvoll", machte der SPD-Politiker deutlich.

Baerbock trifft am Dienstag Macron und französische Regierung

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist am Dienstag zu einem Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron und einer Teilnahme an einer Sitzung des französischen Ministerrats nach Paris. Das gab Außenamtssprecher Christofer Burger bei einer Pressekonferenz in Berlin bekannt. Regierungssprecher Steffen Hebestreit nannte es in derselben Pressekonferenz einen "Ausdruck der Wertschätzung zwischen beiden Ländern, dass der französische Präsident sich die Zeit nimmt, auch auf dieser Ebene den Austausch zu suchen".

Lindners Reise nach China abgesagt

China hat einen geplanten Besuch von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in Peking abgesagt, bei dem Lindner am Mittwoch unter anderem seinen chinesischen Amtskollegen Liu Kun treffen wollte. Finanzministeriumssprecherin Nadine Kalwey bestätigte bei einer Pressekonferenz in Berlin, "dass das chinesische Finanzministerium am Wochenende darum gebeten hat, den Termin zu verschieben". Diese Verschiebung erfolge "aus terminlichen Gründen". Ein vorgeschlagenes kurzfristiges Nachholen sei aus logistischen Gründen nicht möglich. "Das Treffen soll auf jeden Fall zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden", hob die Sprecherin hervor.

Macron kommt Anfang Juli zum Staatsbesuch nach Deutschland

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron kommt vom 2. bis 4. Juli auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem Staatsbesuch nach Deutschland. Das kündigte das Bundespräsidialamt in einer Pressemitteilung an. Macron würdige mit seinem Staatsbesuch im 60. Jahr des Bestehens des Elysee-Vertrages die enge Freundschaft beider Länder. Gemeinsam wollen Macron und Steinmeier demnach mehrere Regionen Deutschlands besuchen.

Chinas Außenminister besucht ab Montag Deutschland, Frankreich und Norwegen

Der chinesische Außenminister Qin Gang reist nach Angaben Pekings in dieser Woche nach Deutschland, Frankreich und Norwegen. Qin werde diese drei Länder "vom 8. bis 12. Mai" auf Einladung der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und deren französischen und norwegischen Kolleginnen Catherine Colonna und Anniken Huitfeldt besuchen, teilte Außenamtssprecher Wang Wenbin in Peking mit. Weitere Einzelheiten nannte er zunächst nicht.

DJG/DJN/AFP/apo

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May 08, 2023 07:30 ET (11:30 GMT)