Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

S&P Global: Deutsche Industrie beschleunigt Talfahrt im Juni

Die Talfahrt der deutschen Industrie hat sich im Juni beschleunigt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex fiel auf 40,6 von 43,2 Punkten im Vormonat. Das ist der tiefste Stand seit über drei Jahren. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 41,0 ermittelt worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet. Die schlechtere Performance gehe in erster Linie auf den anhaltenden Rückgang der Neuaufträge in der gesamten Branche zurück, hieß es von S&P Global.

VDMA: Globale Investitionsschwäche belastet deutschen Maschinenbau

Die globale Investitionsschwäche belastet weiterhin den Auftragseingang im deutschen Maschinenbau. Im Mai fielen die Bestellungen im Maschinen- und Anlagenbau um real 10 Prozent gegenüber dem Niveau im Vorjahresmonat, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Die Nachfrage aus dem Ausland ging um 18 Prozent zurück, die Inlandsorders stiegen dagegen um 9 Prozent. Aus dem Euroraum kamen im Berichtsmonat 36 Prozent weniger Aufträge, aus den Nicht-Euro-Ländern waren es 9 Prozent weniger Orders.

HDE: Erholung der Verbraucherstimmung schwächt sich weiter ab

Das aktuelle Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) ist im Juli im Vergleich zum Vormonat nur marginal gestiegen. Der Index kletterte auf 94,51 Punkte von 94,29 Zählern im Juni. Der Verband betonte, der seit Herbst vergangenen Jahres anhaltende positive Trend bei der Verbraucherstimmung habe bereits in den Vormonaten deutlich an Schwung verloren. "

S&P Global: Talfahrt der Eurozone-Industrie im Juni beschleunigt

Die Talfahrt der Eurozone-Industrie hat sich im Juni weiter beschleunigt und die Produktion wurde so stark zurückgefahren wie zuletzt im Oktober 2022, als große Besorgnis hinsichtlich der Energiepreise und -versorgung herrschte. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor sank auf 43,2 Punkte von 44,8 Zählern im Vormonat, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der tiefste Wert seit Mai 2020.

Rabobank: Niederlande stellt Energiepreismessung um

Die niederländische Statistikbehörde CBS hat ihre Methodik zur Messung der Energiepreise umgestellt. Wie die Rabobank-Volkswirte Erik-Jan van Harn und Hugo Erken in einer Analyse schreiben, berücksichtigen die Statistiker von nun an, dass die Haushalte oft Lieferverträge mit langjähriger Preisbindung haben, während sie bisher unterstellt hatten, dass jeder Haushalt monatlich einen neuen Vertrag unterschreibt. Das hatte 2022 zu einer Energiepreisinflation von 200 Prozent geführt.

Unicredit: Spanische Inflation von Energiepreisen gedrückt

Unicredit-Volkswirt Erik Nielsen weist darauf hin, dass der Rückgang der spanischen Inflationsrate (Harmonisierter Verbraucherpreisindex) im Juni auf nur noch 1,6 Prozent maßgeblich auf einer Besonderheit bei den Energiepreisen beruht habe. "Die regulatorische Verknüpfung zwischen den Strompreisen und den Gasgroßhandelspreisen führte in Spanien zu einer früheren - und stärkeren - Auswirkung der steigenden Gaspreise auf die Gesamtinflation, die sich nun umkehrt", schreibt er in einem Kommentar. Nielsen zufolge hat die spanische Inflation einen Vorlauf vor der europäischen von vier Monaten.

Saudi-Arabien drosselt Ölproduktion auch weiterhin

Angesichts sinkender Ölpreise verlängert Saudi-Arabien die aktuelle Drosselung seiner Ölproduktion. Die ab Juli geltende Reduzierung der täglichen Fördermenge um 1 Million Barrel werde im August fortgesetzt, meldete die staatlichen Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf das Energieministerium. Damit fördert Saudi-Arabien noch rund 9 Millionen Barrel pro Tag. Ein Barrel sind 159 Liter.

Lindner schwört Ampel auf langen Sparkurs ein

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat die Ampel-Regierung auf einen langen Sparkurs eingeschworen. "Das wird schwer bleiben", sagte der FDP-Chef dem Handelsblatt mit Blick auf die nächsten Haushaltsverhandlungen und kündigte an, Löcher in der bis 2027 reichenden Finanzplanung auszuweisen: "Damit niemand die Größe der Herausforderung übersehen kann." Für Projekte in der Zukunft müsse sich die Ampel "erst Spielräume erarbeiten", sagte der FDP-Chef weiter. "Wer etwas Neues finanzieren will, muss sagen, woher das Geld kommen soll. Sprich, was nicht mehr finanziert werden soll."

Mehrheit der Städte arbeitet an Wärmeplanung

Eine Umfrage des Deutschen Städtetages zeigt nach dessen Angaben, dass die Mehrheit der Städte sich bereits vor der entsprechenden Gesetzesregelung bei der kommunalen Wärmeplanung auf den Weg gemacht habe. "Die Wärmeplanung vor Ort ist die Basis für die Wärmewende", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy. "Deshalb brauchen die Städte jetzt schnell einen verlässlichen Rahmen, sonst verlieren wir zu viel Zeit." Bund und Länder müssten jetzt schnell die passenden Rahmenbedingungen schaffen.

Selenskyj: Ukraine macht "Fortschritte" bei der Gegenoffensive

Bei ihrer Gegenoffensive erzielt die ukrainische Armee nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj kleine Gewinne. "Die letzte Woche war schwierig, aber wir machen Fortschritte. Wir kommen Schritt für Schritt voran", schrieb Selenskyj im Onlinedienst Telegram. Nach Angaben der Regierung in Kiew hat die Ukraine in der vergangenen Woche 37 Quadratkilometer von den russischen Streitkräften zurückerobert. Laut Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sind im Süden des Landes die "befreiten Gebiete um 28,4 Quadratkilometer gewachsen". Im Osten des Landes beliefen sich die Geländegewinne Kiews demnach auf 9 Quadratkilometer. Rund um die Stadt Bachmut lieferten sich die ukrainischen Truppen "heftige" Gefechte mit den russischen Soldaten.

FSB: Ukrainisches Attentat auf Krim-Chef vereitelt

Der russische Geheimdienst FSB hat eigenen Angaben zufolge einen ukrainischen Anschlag auf den Chef der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim vereitelt. "Ein von den ukrainischen Geheimdiensten organisierter versuchter Anschlag auf den Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, wurde vereitelt", zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den russischen Geheimdienst. Der FSB warf Kiew vor, die ukrainischen Sicherheitskräfte hätten eine Bombe in dem Auto des von Moskau eingesetzten Gouverneurs deponieren wollen. Ein Verdächtiger wurde den Angaben zufolge festgenommen.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Juni 46,0 (2. Veröff.)

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Juni PROG: 45,5

Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Mai war 45,7

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juni 43,8

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juni PROG: 45,3

Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai bei 45,9

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juni 46,5 - S&P Global/CIPS

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Juni PROG: 46,2 - S&P Global/CIPS

GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Mai war 47,1 - S&P Global/CIPS

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

July 03, 2023 07:30 ET (11:30 GMT)