Washington (Reuters) - Die Umsätze der US-Einzelhändler haben im Juni stagniert.

Die Erlöse verharrten auf dem Vormonatsniveau, wie das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten mit einem Minus von 0,3 Prozent gerechnet, nach einem aufwärts revidierten Plus von 0,3 Prozent im Mai. "Der Einzelhandelsumsatz hat im Juni stagniert, was auch einem schwächeren Pkw-Absatz geschuldet ist", sagte Helaba-Experte Ulrich Wortberg. Ohne diese schwankungsanfällige Komponente fiel die monatliche Veränderungsrate mit 0,4 Prozent positiv aus.

"Vor diesem Hintergrund wird die konjunkturelle Zuversicht wohl nicht geschwächt und die Zinssenkungserwartungen tendenziell gedämpft", fügte der Experte hinzu. Die US-Notenbank Federal Reserve beobachtet Daten zur Wirtschaftsentwicklung genau, um den richtigen Zeitpunkt für eine Zinssenkung auszumachen. Die Fed will laut Notenbankchef Jerome Powell insbesondere mehr Zuversicht erlangen, dass sich die Teuerungsrate nachhaltig in Richtung des Zielwerts von zwei Prozent abschwächt. Durch "weitere gute Daten" werde diese Zuversicht gestärkt: "Und jüngst haben wir einige davon erhalten", fügte er zu Wochenbeginn mit Blick auf die Inflationszahlen hinzu. 

Die US-Verbraucherpreise waren im Juni nicht mehr so stark gestiegen - und zwar um 3,0 Prozent nach 3,3 Prozent im Mai und 3,4 Prozent im April. An den Finanzmärkten wird darüber spekuliert, dass die Fed die Leitzinsen im September senken könnte. Derzeit hält sie den geldpolitischen Schlüsselsatz noch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent und dürfte ihn Experten zufolge auch Ende des Monats dort belassen.

(Bericht von Lucia Mutikani, geschrieben von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)