SCHWERIN (dpa-AFX) - Vor dem für Freitag geplanten Spitzentreffen zum umstrittenen Bau eines Flüssigerdgas-Terminals in Mukran auf Rügen sind auch im Schweriner Landtag erhebliche Bedenken gegen das Projekt laut geworden. Redner mehrerer Fraktionen äußerten am Donnerstag Zweifel am tatsächlichen Bedarf für einen weiteren Standort an der deutschen Ostseeküste. "Es ist noch kein zweifelsfreier Nachweis erbracht, dass dieses Terminal benötigt wird", konstatierte der CDU-Abgeordnete Daniel Peters.

Nach Ansicht des Grünen-Politikers Hannes Damm, dessen Fraktion die Debatte beantragt hatte, würde der Terminalbau zu erheblichen Import-Überkapazitäten führen und unübersehbaren Folgen für die Umwelt haben. "Ein LNG-Terminal auf Rügen wird nicht zwingend gebraucht", sagte Damm und ging damit in Widerspruch zu seinem Parteikollegen, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Dieser hatte in einem Brief an das Schweriner Wirtschaftsministerium deutlich gemacht, dass die Bundesregierung den Bau des Terminals in Mukran für nötig erachtet, um die Gefahr einer Gasmangellage zu mindern.

Am Freitag wird Habeck erneut auf Rügen erwartet, um seinen Pläne zu erläutern. "Auch die Landesregierung wird Fragen stellen", kündigte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) an, der an dem Treffen teilnehmen wird. Mehrere Gemeinden auf Rügen sowie Verbände wollen gar kein Terminal an oder vor der Küste der Insel./fp/DP/he