FRANKFURT (Dow Jones)--Die Folgen des Klimawandels machen auch der Wasserwirtschaft zu schaffen. Als Reaktion haben der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) am Montag in einem gemeinsamen Positionspapier zehn Vorschläge zur Wasservorsorge vorgestellt.

Oberste Priorität geben die Verbände der öffentlichen Wasserversorgung. "Die Bundesregierung muss den gesetzlichen Vorrang im Wasserhaushaltsgesetz mit einer Konkretisierung untermauern, so dass der Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung gegenüber konkurrierenden Ansprüchen klar geregelt ist", so die Verbände.

Ganz oben auf der Maßnahmenliste steht zudem der bessere Schutz der Trinkwasserressourcen. Verunreinigungen dürften erst gar nicht ins Wasser gelangen. Wichtig sei, das Vorsorge- und Verursachungsprinzip zu stärken, um wirksame Anreize zum Schutz des Grundwassers zu geben.

An Spitzentagen in Hitze- und Trockenperioden verzeichneten die Versorger Extremwerte bei ihren Aufbereitungs- und Förderkapazitäten. Daher sei eine flexiblere Gestaltung der Wasserentnahmerechte notwendig. Die Verbände fordern daher eine "zeitnahe Aufstockung" bei den Jahresentnahmemengen um einen "Klimawandelaufschlag" von 10 bis 20 Prozent.

Weitere Maßnahmen beziehen sich auf Hilfen für Investitionen in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur und schnellere Genehmigungsverfahren. Auch sollten Maßnahmen und Anreize zur Senkung des Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft ergriffen werden. Zudem sollte die Kooperation und interkommunale Zusammenarbeit gestärkt werden, um einen effizienten Wassereinsatz und eine sichere Versorgung zu gewährleisten. Die Verbände weißen auch darauf hin, dass die Industrie einen "wertvollen" Beitrag durch Wasserwiederverwendung leisten kann.

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June 21, 2021 09:30 ET (13:30 GMT)