ROUNDUP: Bundesregierung plant in Corona-Krise weiteres riesiges Programm

BERLIN - Die Bundesregierung plant in der Corona-Krise ein zusätzliches riesiges Programm, um im Mittelstand eine Pleitewelle zu verhindern. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr, geht es um Verbesserungen bei Laufzeiten und Haftungsfreistellung für Kredite. Im Gespräch ist demnach, Kredite für mittelständische Firmen für eine begrenzte Zeit mit einer 100-prozentigen Staatshaftung abzusichern. Die Höchstgrenze könnte bei 500 000 Euro pro Firma liegen. Der Staat könnte dafür Garantien in einem Gesamtvolumen von bis zu 300 Milliarden Euro übernehmen. Die EU-Kommission müsse noch zustimmen. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" (Samstagausgabe) darüber berichtet.

VIRUS/ROUNDUP: US-Arbeitsmarkt bricht im März ein

WASHINGTON - Der Arbeitsmarkt in den USA ist im März infolge der Corona-Krise eingebrochen. Die Beschäftigung ging massiv zurück, die Arbeitslosenquote schnellte in die Höhe. Zugleich dürfte dem Jobmarkt das Schlimmste erst noch bevorstehen. Denn die Erhebung war bereits Mitte März abgeschlossen - weit bevor sich Millionen Amerikaner arbeitslos gemeldet haben.

VIRUS/GESAMT-ROUNDUP: Gegenmaßnahmen zeigen Wirkung - aber keine Entwarnung

BERLIN - Wissenschaftler beobachten erste Erfolge der verhängten Kontaktbeschränkungen, mit denen die Corona-Pandemie in den Griff bekommen werden soll. Für eine Lockerung der Maßnahmen ist es aber noch zu früh, wie der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, am Freitag erläuterte. Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland überstieg die Zahl von 80 000. Mehr als 1000 Menschen sind inzwischen an den Folgen des Coronavirus gestorben.

VIRUS/ROUNDUP: Unternehmensstimmung in der Eurozone bricht massiv ein

LONDON - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone ist im März wegen der Corona-Krise mit Rekordgeschwindigkeit eingebrochen. Wie das Marktforschungsinstitut IHS Markit am Freitag in London nach einer zweiten Schätzung mitteilte, fiel der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex um beispiellose 21,9 Punkte auf 29,7 Zähler. Das ist ein Rekordtief, das selbst den Tiefpunkt während der globalen Finanzkrise klar unterschreitet. Eine erste Schätzung von Markit war etwas höher ausgefallen.

Bilanz der US-Notenbank steigt auf einsamen Rekordwert

WASHINGTON - Die Bilanz der amerikanischen Notenbank Fed bläht sich infolge ihrer Maßnahmen gegen die Corona-Krise massiv auf. Wie aus Angaben der Fed vom späten Donnerstagabend hervorgeht, beläuft sich ihre Bilanzsumme mittlerweile auf 5,81 Billionen US-Dollar. Das ist ein einsamer Rekordwert. Verglichen mit einer Woche zuvor ergibt sich ein Anstieg um gut eine halbe Billion Dollar. Besonders stark trugen dazu die Ankäufe von US-Staatsanleihen und bestimmten Hypothekenpapieren bei, die die Fed zur Stützung des Finanzsystems und der Konjunktur in ihre Bücher nimmt.

VIRUS/ROUNDUP/Kreise/Europäische Krisenhilfen: Drei-Säulen-Modell im Gespräch

BERLIN/BRÜSSEL - Trotz des bitteren Streits über Corona-Bonds bahnt sich ein erster Kompromiss über europäische Finanzhilfen in der Wirtschaftskrise an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur könnten sich die EU-Finanzminister kommende Woche zunächst auf die kurzfristige Nutzung bekannter Instrumente einigen. Die Streitfrage gemeinsamer europäischer Schulden stünde dann erst in der "Wiederaufbau-Phase" wieder zur Debatte. Noch werde aber an Details gefeilt, sagten Beteiligte am Freitag. "Wir sind noch nicht am Ziel."

USA: Stimmung im Dienstleistungssektor trübt sich weniger als erwartet ein

TEMPE - Die Stimmung der US-Dienstleister hat sich im März deutlich weniger als erwartet eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) sei um 4,8 Punkte auf 52,5 Zähler gefallen, teilte das Institut am Freitag in Tempe mit. Es ist der niedrigste Stand seit August 2016. Analysten hatten mit einem deutlich stärken Rückgang auf 43,0 Punkte gerechnet.

VIRUS: Queen hält Rede an Nation - Johnson weiter in Isolation

LONDON - Die britische Königin Elizabeth II. (93) will sich wegen der Coronavirus-Pandemie mit einer Ansprache an das britische Volk und den Commonwealth wenden. Das teilte der Buckingham-Palast am Freitag mit. Ausgestrahlt werden soll die Rede am Sonntag um 20.00 Uhr (21.00 Uhr MESZ). Die Ankündigung gilt als Zeichen, dass die britische Regierung zunehmend beunruhigt ist durch die rasch wachsende Zahl der Todesfälle durch die Lungenkrankheit Covid-19. Das Gesundheitsministerium in London verzeichnete mit 684 Sterbefällen am Freitag einen neuen Tagesrekord. Die Zahl der Toten in Großbritannien stieg damit auf 3605.

ROUNDUP/DIHK: Lage im Reise- und Gastgewerbe spitzt sich immer weiter zu

BERLIN - Das Reise- und Gastgewerbe rutscht infolge der Coronavirus-Pandemie aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertags immer tiefer in die Krise: Rund 40 Prozent der Betriebe sehen sich akut von Insolvenz bedroht, wie eine DIHK-Umfrage ergab. Etwa zwei Drittel der Firmen könnten wegen fehlender Aufträge aktuell Mitarbeiter nicht mehr wie bislang beschäftigen und müssten dementsprechend ihre Beschäftigungspläne nach unten korrigieren.

Arbeitslosenquote in Norwegen wegen Corona-Krise auf Rekordhoch

OSLO - In Norwegen haben sich im März so viele Menschen arbeitslos gemeldet wie noch nie in einem Einzelmonat. Rund 235 000 weitere Menschen wurden bei der Arbeitsverwaltung NAV im vergangenen Monat als vollzeitarbeitslos registriert, womit nun etwas mehr als 300 000 Personen als arbeitssuchend gelten, wie die norwegische Regierung am Freitag mitteilte. Der überwiegende Teil davon geht demnach auf vorübergehende Beurlaubungen zurück, die in diese Zahl miteingerechnet werden. Die Vollzeitarbeitslosenquote stieg somit von 2,3 Prozent im Februar auf das Allzeithoch von 10,7 Prozent. Der höchste Stand der Nachkriegszeit betrug laut NAV bislang 6,1 Prozent aus dem Sommer 1993.

VIRUS/Chinas Notenbank lockert Reserveanforderungen

PEKING - Die chinesische Notenbank setzt ihren Kurs moderater Lockerungsschritte zur Abmilderung der wirtschaftlichen Corona-Folgen fort. Wie die People's Bank of China am Freitag in Peking mitteilte, soll die Mindestreserve für kleinere Banken um einen Prozentpunkt reduziert werden. Die Maßnahme, die in zwei Schritten Mitte April und Mitte Mai vollzogen werden soll, setze Liquidität von etwa 400 Milliarden Yuan (etwa 52 Milliarden Euro) frei.

VIRUS/RATING: S&P bestätigt trotz Corona-Krise Kreditbewertung für Japan

NEW YORK - Die US-Ratingagentur Standard & Poors?s (S&P) hat die Kreditbewertung Japans trotz der Corona-Krise nicht verändert. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt mit einer vergleichsweise starken Exportwirtschaft wird weiter mit "A+" eingestuft, wie aus einer Mitteilung vom Freitag hervorgeht. Damit bleibt Japan bei S&P im Mittelfeld der Einstufungen, die sichere Anlagen kennzeichnen. Die Bestnote liegt bei S&P vier Stufen oberhalb der Bewertung Japans.

VIRUS: Britische Dienstleisterstimmung bricht auf Rekordtief ein

LONDON - Der britische Dienstleistungssektor ist durch die Corona-Krise hart getroffen worden. Wie das Marktforschungsinstitut IHS Markit am Freitag nach einer zweiten Schätzung in London mitteilte, brach der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex um 18,7 Punkte auf 34,5 Zähler ein. Das ist der tiefste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1996. Selbst das Tief während der weltweiten Finanzkrise wurde klar unterboten.

Eurozone: Einzelhandel legt im Februar unerwartet stark zu

LUXEMBURG - Die Einzelhändler der Eurozone haben ihre Umsätze im Februar weiter gesteigert. Im Monatsvergleich seien die Erlöse um 0,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Analysten hatten hingegen im Schnitt nur einen Zuwachs um 0,1 Prozent erwartet. Im Januar waren die Umsätze um revidiert 0,7 Prozent (zuvor 0,6 Prozent) gestiegen. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Umsätze im Februar um 3,0 Prozent und damit ebenfalls deutlich stärker als erwartet.

Spanien: Industrieproduktion sinkt im Februar weiter

MADRID - Die spanische Industrieproduktion ist im Februar im Jahresvergleich erneut gesunken. Die Gesamtherstellung ging demnach um 1,3 Prozent zurück, teilte das Statistikamt INE am Freitag in Madrid mit. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet. Im Januar war die Produktion bereits um 2,2 Prozent gesunken.

'Wirtschaftsweiser' Feld: Corona-Bonds Instrument aus der Mottenkiste

MÜNCHEN - Der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Lars Feld, hat vor gemeinsamen europäischen Anleihen gewarnt. "Gesamtschuldnerische Haftung müssen wir in Europa vermeiden", sagte der Freiburger Professor am Freitag dem Bayerischen Rundfunk. Die von Frankreich, Italien und Spanien geforderten Corona-Bonds "sind für mich ein Instrument aus der Mottenkiste".

China: Stimmung der Dienstleister erholt sich unerwartet stark

PEKING - In China hat sich die Stimmung in den Dienstleistungsfirmen im März nach dem drastischen Einbruch im Vormonat wieder deutlich erholt. Der von der Mediengruppe "Caixin" und dem britischen Forschungsinstitut IHS Markit erhobene Indikator für die Stimmung der Einkaufsmanager im Bereich Dienstleistungen stieg auf 43,0 Punkte, nach dem Rekordtief von 26,5 Zähler im Februar, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Damit konnte sich der Stimmungsindikator deutlich stärker von den Folgen des Einbruchs im Zuge der Corona-Krise erholen als erwartet.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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