Puma-Verwaltungsratschef übergibt die Macht an Hauptaktionär
PPR / Doppelinterview mit Jochen Zeitz und Vorstandschef
Franz Koch
Jochen Zeitz will sich von der Spitze des
Puma-Verwaltungsrats zurückziehen. Das kündigte der
Chefkontrolleur des Herzogenauracher Sportartikelkonzerns im
Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 21.
September) an. Es sei vernünftig, so Zeitz, seine derzeitige
Aufgabe "an den Vertreter des Hauptaktionärs zu
übergeben, der auch für das Geschäft operativ verantwortlich
ist." Zeitz' voraussichtlicher Nachfolger ist
Jean-François Palus, der Vize-Chef des Luxuskonzerns und
Puma-Großeigners PPR. Zum genauen Zeitpunkt seines Abschieds
wollte sich Zeitz nicht äußern.
Angesichts der schwierigen Geschäftslage des Unternehmens
forderte Zeitz den Vorstandschef Franz Koch, der Puma seit
Juli 2011 führt, zu raschem Handeln auf. "Wir alle
können mit Pumas Entwicklung nicht zufrieden sein",
erklärte Zeitz. Das gelte für ihn selbst genauso wie für Koch
und PPR-Chef François-Henri Pinault. Sie alle seien sich
darin einig, "dass Franz Koch jetzt handeln muss, um das
Ergebnis zu verbessern". Zuletzt hatte Puma seine
Umsatz- und Gewinnziele verfehlt.
Koch kündigte im Interview ein langfristiges Umbauprogramm
an, das Puma in den nächsten Jahren schrittweise umsetzen
werde. Vor allem in der Verwaltung müssten Stellen eingespart
werden. Auch werde man sich aus einzelnen Produktlinien
verabschieden, "die nicht die erwartete Profitabilität
aufweisen". Darüber hinaus will Koch Pumas Wurzeln im
Sport stärken, neue Produkttrends setzen und zugleich eine
jüngere Zielgruppe ansprechen. "Unser Markenauftritt
soll klarer und frischer werden", sagte der
Vorstandschef. "Die ersten Ergebnisse dieser neuen
Ausrichtung werden ab 2013 sichtbar werden."
Zeitz will sich unterdessen ganz auf sein Engagement im
Bereich Nachhaltigkeit konzentrieren. Ab Oktober plant der
scheidende Verwaltungsratschef gemeinsam mit dem
Virgin-Gründer Richard Branson und anderen Wirtschaftslenkern
"Projekte und Initiativen, die ökologische, soziale und
wirtschaftliche Aspekte unseres Wirtschaftssystems
miteinander in Einklang bringen".
Autoren: Simon Hage, Martin Noé
Telefon: 040 308005-64
Hamburg, 19. September 2012
manager magazin
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Stefanie Jockers
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