BELLEVUE (awp international) - Der Kundenansturm auf die Telekom-Tochter T-Mobile US hält an und stimmt die US-Mobilfunksparte der Bonner erneut optimistischer. Unter anderem wegen eines Sonderertrags bei Mobilfunklizenzen verdiente die US-Mobilfunksparte auch unter dem Strich deutlich mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Nach einem weiteren unerwartet starken Wachstum bei den Mobilfunkverträgen eigener Marken im dritten Quartal rechnet Manager John Legere nun mit 3,7 bis 3,9 Millionen mehr Kunden im Gesamtjahr. Zuvor hatte das Unternehmen zwischen 3,4 und 3,8 Millionen angepeilt.

Weil der Sonderertrag auch ins operative Ergebnis einfloss, setzte das Unternehmen seine Jahresziele auch hier höher. Nun sollen es zwischen 10,2 und 10,4 Milliarden US-Dollar beim um Sonderposten bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werden.

Fast zwei Milliarden Dollar davon sind allerdings Sondereffekten zuzuschreiben. Bis zu 1,1 Milliarden Dollar stammen aus einem Buchungseffekt wegen des verstärkten Geräteleasings und der Übertragung von Datenvolumen bei den Kunden, 0,8 Milliarden Dollar aus Frequenzerträgen der ersten neun Monate. Im Vorjahr hatte T-Mobile hier 7,4 Milliarden Dollar bereinigtes Ebitda ausgewiesen.

Im dritten Quartal machte T-Mobile 9,25 Milliarden Dollar Umsatz, knapp 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn stieg von 138 Millionen Dollar auf 366 Millionen. Allein 122 Millionen davon resultierten aus dem Sondereffekt bei Funklizenzen. Das bereinigte operative Ergebnis kletterte um mehr als ein Drittel auf 2,63 Milliarden Dollar.

Die Telekom hält rund zwei Drittel der Anteile an der US-Tochter. Nach mindestens einem gescheiterten Verkaufsversuch der lange kränkelnden Sparte hatten die Bonner Milliarden in das Geschäft gepumpt und T-Mobile US mit dem kleineren Anbieter MetroPCS fusioniert. Mit aggressiver Werbung krempelte US-Chef John Legere den Anbieter um und jagt der Konkurrenz viele Kunden ab. Mittlerweile ist die Sparte der Wachstumsträger des Bonner Ex-Monopolisten./men/enl/fbr