WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump hat seine Drohung mit Angriffen auf Kulturstätten im Iran bekräftigt, obwohl Kritiker ihm deshalb die Planung von Kriegsverbrechen vorgeworfen haben. Der Iran töte Amerikaner, foltere sie und sprenge sie mit Bomben in die Luft - "und wir sollen ihre Kulturstätten nicht anrühren dürfen? So funktioniert das nicht", sagte Trump laut mitreisenden Journalisten am Sonntagabend (Ortszeit) während des Rückflugs aus dem Bundesstaat Florida nach Washington in seinem Regierungsflugzeug Air Force One.

Zur Frage nach möglichen Racheakten des Irans nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani sagte Trump den Angaben zufolge: "Wenn es passiert, passiert es. Wenn sie irgendetwas tun, wird es massive Vergeltung geben."

Trump hatte am Samstagabend (Ortszeit) mit Angriffen auf Dutzende iranische Ziele gedroht, darunter kulturell bedeutende Orte, falls Teheran sich wegen des Luftangriffs auf Soleimani mit Attacken auf US-Bürger oder amerikanische Einrichtungen rächen sollte. Die unverblümte Drohung des Republikaners sorgte im In- und Ausland für Entrüstung. Die "feindseligen und bedrohlichen" Aussagen Trumps seien "absolut inakzeptabel und verstoßen gegen internationale Gesetze", hatte der iranische Vizeaußenminister Abbas Araghchi dazu gesagt.

US-Außenminister Mike Pompeo wies später den Vorwurf zurück, dass die USA Kriegsverbrechen planten. Jegliche Militärschläge gegen den Iran würden "gesetzeskonform" sein, erklärte Pompeo am Sonntag im Gespräch mit dem Fernsehsender ABC. Auf die Frage, ob Trumps Drohung nicht in direktem Widerspruch zu den Genfer Konventionen stehe, wonach zivile Ziele geschützt seien, sagte Pompeo: "Wir werden innerhalb des Systems handeln."

Nachfragen dazu, was genau Trump mit kulturell bedeutenden Zielen gemeint habe, wich Pompeo aus. Er habe die Planungen des Verteidigungsministeriums gesehen, sagte er bloß. "Jedes Ziel, das wir angreifen, wird ein gesetzeskonformes Ziel sein", versicherte der Minister./mk/DP/zb