Unterpremstätten (awp) - AMS gibt offenbar Gas beim Verkauf der Osram-Sparte Digital Systems. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch unter Berufung auf Insider.

Sobald der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag von AMS mit Osram zum Jahreswechsel 2020/21 in Kraft trete, werde der Verkaufsprozess für den Bereich Digital Systems eingeleitet, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen gegenüber Reuters. Osram erzielt in der Sparte etwa mit Vorschaltgeräten einen Umsatz von rund 400 Millionen Euro pro Jahr.

Als Käufer kämen vor allem asiatische Konkurrenten in Frage, sagte einer der Insider. Die an der Schweizer Börse SIX kotierte AMS will mit den Verkäufen auch den Schuldenberg in Höhe von 4 Milliarden Euro verkleinern, der durch die Übernahme von Osram so gross wurde.

Kein Interesse an der Digital-Sparte

AMS hat an der Digital-Sparte des deutschen Konzerns kein strategisches Interesse. Die Österreicher interessieren sich vor allem für die Opto-Halbleitersparte von Osram. Damit dürfte es zu einer Zerschlagung der Digital-Sparte kommen.

Dort hatte Osram einige Hoffnungsträger gebündelt, die ansonsten wenig miteinander zu tun haben und zum grossen Teil die Erwartungen bisher nicht erfüllen. Nach Digital Systems sollen das Geschäft mit dem "Internet der Dinge" (IoT) für Industriekunden sowie Bühnen- und Studio-Beleuchtung auf den Markt kommen, wie die Insider gegenüber Reuters sagten.

Osram wollte sich gegenüber Reuters zu den Informationen nicht äussern. AMS war für eine Stellungnahme bislang nicht erreichbar.

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