Basel (awp) - Der Fleischwaren- und Conveniencehersteller Bell übernimmt das auf die Verarbeitung von Salaten, Gemüse und Früchten spezialisierte Waadtländer Unternehmen Sylvain & Co. Sämtliche Mitarbeiter würden übernommen und das Unternehmen werde vom bisherigen Geschäftsführer Sylvain Agassis weitergeführt, teilt Bell am Mittwoch mit. Über die Kaufmodalitäten sei Stillschweigen vereinbart worden.

Sylvain & Co mit Sitz im waadtländischen Essert-sous-Champvent erzielt mit 180 Mitarbeitenden einen Jahresumsatz von rund 40 Millionen Franken. Es gehöre im Bereich der Ultrafrisch-Convenience zu den "wichtigsten Anbietern in der Schweiz" und sei auf die Herstellung von frischen und konsumfertigen Salaten, Gemüse und Früchten spezialisiert, schreibt Bell in der Mitteilung. Für die Firma und die Marke Sylvain & Co bedeutet die Übernahme die "Sicherung der Zukunft in einem dynamischen Marktumfeld".

Als Käuferin der Sylvain & Co tritt die zur Bell-Gruppe gehörende Eisberg auf, die mit ihrer Schweizer Gesellschaft Gastrostar bereits im Bereich "ultrafrischer Convenience" tätig ist. Sie erweitere damit ihre in der Schweiz zunehmend an die Grenzen stossende Produktionskapazität, heisst es in der Mitteilung. Zudem baue sie damit ihre Stellung in der Westschweiz weiter aus.

ANALYSTEN BEGRÜSSEN ÜBERNAHME

Bei Analysten stösst die Übernahme auf Zustimmung, wirft allerdings auch keine sonderlich grossen Wellen. Bell habe sein Angebot an Fertigsalaten bereits durch die Übernahmen von Gastrostar im Jahr 2012 und Eisberg 2016 ausgebaut, da passe die Ergänzung durch Sylvain & Co. sehr gut, schreibt Vontobel-Analyst René Weber in einem Kommentar. Mit einem Plus von bloss einem Prozent beim Konzernumsatz seien die Auswirkungen aber überschaubar.

Ähnlich klingt es bei der Zürcher Kantonalbank. Der Fleischwarenhersteller sei weiter im Investitionsmodus, "wenn auch Sylvain in diesem Kontext eine kleinere Transaktion ist neben der Grossübernahme von Hügli und dem Investitionsprogramm von 500 Millionen Franken", schreibt die ZKB. Weiter schätzt die Bank den Kaufpreis - über den Stillschweigen bewahrt wurde - auf ungefähr 20 Millionen Franken. Zur Aktie erklärt der Analyst, dass diese nach einer Underperformance in den letzten 12 Monaten inzwischen wieder moderat bewertet sei. Das Rating belässt er bei "Untergewichten", während es von Vontobel weiterhin ein "Hold" gibt.

An der Börse schlossen die Aktien von Bell mit einem Minus von 1,0 Prozent etwas tiefer als der Gesamtmarkt, der gemessen am SPI 0,67 Prozent nachgab.

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