Flamatt (awp) - Das Technologieunternehmen Comet rechnet mit weiterem Wachstum. Der Röntgen- und Hochfrequenzspezialist geht zwar von einer kurzzeitigen Abkühlung aus. Der mittelfristige Ausblick bleibt dennoch unverändert. Nicht zuletzt neue Produkte sollen das künftige Wachstum treiben.

"Wir haben unsere Guidance nicht gesenkt, sondern präzisiert", sagte Konzernchef Stephan Haferl am Mittwoch an einem Investorentag in Zürich. Am Morgen hatte das Unternehmen mitgeteilt, 2022 dürften Nettoumsatz und EBITDA-Marge am unteren Ende der prognostizierten Spannen von 580 bis 610 Millionen Franken und 21 bis 23 Prozent ausfallen.

Denn die makroökonomischen und geopolitischen Probleme sind nicht kleiner geworden. Und vor allem deuten laut Haferl die jüngsten Indikatoren auf eine schwächere Nachfrage der Chiphersteller zum Jahresende hin. Darüber hinaus ist Comet von US-Exportbeschränkungen betroffen, die die Lieferung von Halbleiteranlagen an bestimmte chinesische Kunden einschränken.

Haferl bleibt dennoch zuversichtlich: "Der Nachfragerückgang wird schwächer ausfallen als in vergangenen Abschwungphasen", sagte der Comet-Chef. Gleichzeitig sei sein Unternehmen dank der finanziellen Stärke und der Konzentration auf strukturell wachsende Märkte gut darauf vorbereitet, eine Phase geringeren Wachstums zu meistern.

Bereit für künftiges Wachstum

Die schwächere Nachfrage nach Anlagen zur Herstellung von Halbleiter dürfte nach Firmenannahmen bis ins Geschäftsjahr 2023 hinein dauern. Darauf werde aber rasch die Rückkehr zu "solidem" Wachstum erfolgen.

Und für dieses künftige Wachstum sieht sich Comet gut gerüstet. Schliesslich habe das Unternehmen seit der 2019 kommunizierten Repositionierung "signifikante" Fortschritte erzielt. Comet sei heute gut aufgestellt, um von der langfristigen Nachfrage nach Halbleitern und Elektronikkomponenten zu profitieren.

Auch in der Automobilindustrie ergäben sich aufgrund des raschen Übergangs zur Elektromobilität neue Chancen. Dies gelte auch für die Luft- und Raumfahrt, die allmählich zu einem Flugvolumen von vor der Pandemie zurückehre.

Hoffnungsträger "Synertia"

Ein Hoffnungsträger sind die vergangenen Sommer lancierten Hochfrequenzgeneratoren aus der Reihe "Synertia". Besagter Markt werde im Jahr 2025 ein Volumen von geschätzten 1,7 Milliarden US-Dollar erreichen.

Diese neuen Produkte hätten ein "starkes" Kundeninteresse geweckt, hiess es an der Veranstaltung. Comet erwartet, dass Synertia ab 2023 zum Umsatz beitragen wird. Am 2024 dann würden die Beiträge "signifikant" sein.

Nicht zuletzt wegen dieser Fortschritte und Entwicklungen bestätigte die Gruppe denn auch ihre Mittelfristziele für 2025. Entsprechend peilt Comet für das Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz von mehr als 830 Millionen Franken an. Die Ziele für die EBITDA-Marge von 25 Prozent und die Rendite des eingesetzten Kapitals (ROCE) von rund 30 Prozent wurden ebenfalls bestätigt.

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