Das Unternehmen gehört neben den Branchenkollegen Uniper und RWE zu denjenigen, die auf den lang erwarteten Fahrplan reagieren, in dem die Einzelheiten eines möglicherweise 40 Milliarden Euro (43,6 Mrd. $) schweren Plans zur Vermeidung von Stromengpässen durch die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nach dem Ausstieg aus der Kohle festgelegt sind.

Quellen berichteten Reuters, dass die Strategie am Donnerstag Gestalt annimmt, während hochrangige Politiker mit großen Akteuren sprechen.

Der Plan sieht vor, dass der Staat bis 2035 vielleicht 20-25 Gigawatt an Stromerzeugungskapazitäten fördert. Dabei handelt es sich entweder um neue Kraftwerke oder um alte, die umgerüstet und langfristig für den Betrieb mit sauberem Wasserstoff fit gemacht werden.

"Wir haben bestehende Standorte, an denen die Infrastruktur, wie Netzanschlüsse oder Kühltürme, bereits vorhanden sind und Netzeinspeisepunkte zur Verfügung stehen, was den Bau vereinfacht und Ressourcen schont", sagte Vorstandsvorsitzender Andreas Schell.

In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters am Rande einer Handelsblatt-Tagung in der deutschen Hauptstadt verwies Schell auf die laufenden Projekte zur Umstellung auf andere Brennstoffe in der südwestlichen Geschäftsregion des Unternehmens.

An den Standorten Heilbronn und Altbach/Deizisau werden neue Gaskraftwerke gebaut, die Kühltürme und Wasseraufbereitung aus der alten Kohleverbrennung nutzen.

Im Kraftwerk Stuttgart-Münster, das mit Abfall mitverbrennt, wird der Kohlekessel durch Gasturbinen ersetzt.

"In Heilbronn, Stuttgart-Münster und Altbach waren die Gemeinderäte dem Thema gegenüber positiv eingestellt", so Schell.

Im Gegensatz zu den Gegnern der Infrastruktur, einem typischen Hindernis für Energieprojekte in Deutschland, seien die Anwohner an den Anblick eines Kraftwerks gewöhnt, sagte er.

"Und deshalb wurde ein neues Gebäude auf dem Firmengelände allgemein gut aufgenommen."

Die drei Standorte erhalten eine Kapazität von 1,5 GW und kosten 1,6 Milliarden Euro.

EnBW rüstet 2019 auch ein Heizkraftwerk in Stuttgart-Gaisburg teilweise neu mit Gasmotoren aus.

($1 = 0,9181 Euro)