Essen. Evonik verkauft den Geschäftsbereich Superabsorber an die International Chemical Investors Group (ICIG). Ein entsprechender Vertrag ist unterzeichnet, die Beschäftigten an den deutschen Standorten wurden heute Vormittag als erste darüber informiert. Der Kaufpreis (Enterprise Value) liegt im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, die Vereinbarung beinhaltet auch die Übernahme von Pensionsverpflichtungen durch ICIG. Die endgültige Übergabe des Geschäfts ist für Mitte 2024 nach Freigabe durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden geplant.

"Das Superabsorber-Geschäft passt von seinem Profil her nicht mehr zu unserem Charakter als Spezialchemiekonzern", sagt Christian Kullmann, Vorstandschef von Evonik. "Wir haben einen verlässlichen Investor dafür gesucht und gefunden. Damit setzt unser Unternehmen den zweiten Schritt in der Veräußerung unserer Division Performance Materials um."

ICIG ist ein erfahrener Chemie-Investor mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Gruppe erwirtschaftet mit mehr als 6.200 Beschäftigten einen Jahresumsatz von über 4,6 Milliarden €. "Wir freuen uns, ein weiteres Geschäft von Evonik übernehmen zu können", sagt Dr. Achim Riemann, Vorsitzender des Aufsichtsrats von ICIG. "Der Geschäftsbereich Superabsorber wird mit seiner hohen technologischen Qualität als neue Plattform innerhalb der ICIG unserer Gruppe neue Möglichkeiten für weiteres Wachstum bieten."

ICIG verfügt über umfangreiche Expertise in der Entwicklung von Standorten und Geschäftseinheiten, die bei Konzernen nicht mehr zum Stammgeschäft zählen. Im April 2023 hatte ICIG bereits den Standort Lülsdorf sowie verbundene Geschäfte in Wesseling von Evonik gekauft und dort umfangreiche Investitionen angekündigt. Der Standort gehörte vormals, wie das Superabsorber-Geschäft, zur Division Performance Materials. Von dieser steht nun noch als dritter Teil der Bereich C4-Chemikalien zum Verkauf.

Superabsorber sind pulverförmige Polymere, die als saugstarke Materialien in Windeln und anderen Hygieneprodukten zum Einsatz kommen. Das abzugebende Geschäft erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von 892 Millionen €, das bereinigte EBITDA lag bei einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Wert. Im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre hatte es ein bereinigtes EBITDA von rund 20 Millionen Euro erzielt. ICIG übernimmt den gesamten Geschäftsbereich mit etwa 1.000 Mitarbeitern und Superabsorber-Produktionsanlagen in Krefeld und Rheinmünster sowie zwei Standorten in den USA (Greensboro, North Carolina, und Garyville, Louisiana). Ebenso zum Geschäft gehören Anlagen in Marl zur Produktion von Acrylsäure, dem wichtigsten Rohstoff für Superabsorber.

Für Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik, ist die Entscheidung für ICIG eine logische Wahl. "ICIG hat sich schon in Lülsdorf als vertrauenswürdiger Partner erwiesen, der auch alle Zusagen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einhält", sagt Wessel. "Der Superabsorber-Bereich kommt in gute Hände, das wissen wir aus Erfahrung. Unsere Beschäftigten erhalten bei der Gruppe ein gutes neues Zuhause." Auch Martin Albers, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates, zeigt sich zufrieden: "ICIG ist ein erfahrener Investor, der Arbeitnehmerrechte respektiert und verantwortungsbewusst handelt. Wir sind überzeugt, dass wir auch in diesem Fall einen geeigneten Investor für den Geschäftsbereich Superabsorber gefunden haben, der der Belegschaft einen sicheren und zukunftsorientierten Arbeitsplatz bieten wird."

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Evonik Industries AG published this content on 04 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 04 March 2024 08:30:29 UTC.